Hat die Insel Sylt schon mal so einen bewegten Sommer erlebt? Nach den beiden vergangenen Corona-Jahren, als noch mehr Menschen als sonst in der Mitte des Jahres auf die Insel kamen – macht das Eiland im Norden 2022 ganz anders von sich reden.
Vor allem die Punks wirbeln Sylt gut durcheinander. Nachdem Bürgermeister Nicholas Häckel mitten in Westerland Zäune aufstellen und wieder abbauen ließ, mussten bereits einige von ihnen saftige Strafen zahlen (>>> hier mehr dazu). Die Betroffenen machen nun erneut deutliche Ansagen.
Sylt lässt nicht locker
Im Fokus steht dabei vor allem die Kurtaxe. Eine Abgabe, die Besucher von Urlaubs-Orten an der Küste nicht selten in Rage bringt. Punks, die immer noch in großer Zahl auf Sylt campieren, werden scheinbar besonders hart rangenommen, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
Sicherheit geht vor auf Sylt
Bürgermeister Häckel drückt es diplomatisch aus: „Das Ordnungsamt ist mehrfach täglich an den neuralgischen Punkten präsent, der Sicherheitsdienst von 13 Uhr bis 1 Uhr mit zwei Teams in der Innenstadt.“
Dabei solle es insbesondere um die „Einhaltung der Satzungen und der Kurabgabenpflicht“ gehen, äußert er. Den Betroffenen schmeckt das so gar nicht, bis zu „fünfmal täglich“ werde kontolliert, heißt es.
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Fuxxx, selbsternannter Koch in einem Punk-Lager, sieht sich und seine Kumpane drangsaliert, die Kurtaxe sei „völlig überholt“, meint er. Nur weil er und seine Mitcamper kein Geld hätten, dürften sie nicht mal an den Strand, merkt er an und berichtet, dass er sich fühle wie im Mittelalter.
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Spontane Durchsuchungen auf Sylt?
Morgendliche Kontrollgänge von Beamten nerven auch die Berliner Straßenmusikerin FaulenzA, die momentan auf Sylt unterwegs ist. „Wir werden hier von unseren Schlafplätzen vertrieben und dann werden Taschenkontrollen gemacht und Personalien aufgenommen“, berichtet sie dem „Hamburger Abendblatt“.
Sie und einige Punks aus ihrem Umfeld würden sogar durchsucht und morgens direkt nach dem Aufstehen von ihren Schlafplätzen „vertrieben“.
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Bürgermeister Häckel entgegnet, dabei könne es sich nicht um das Ordnungsamt gehandelt haben, denn die dürften keine Taschen durchsuchen: „Durchsuchungen gibt es gemeindeseits überhaupt nicht, das wäre auch gar nicht zulässig.
Es gibt Kontrollen durch gemeinsame Teams vom Ordnungsamt, Sicherheitsdienst und Polizei, gegebenenfalls ergänzt um den Tourismusservice“, sagt er.
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Die Gruppierungen rund um FaulenzA, Fuxxx und andere sehen sich grundlos gegängelt – und in ihrer Gesellschaftskritik nur noch bestärkt. Für die Straßenmusikerin aus Berlin ist die Reise nach Sylt ohnehin ein „Akt gegen den Kapitalismus“, wie sie dem „Hamburger Abendblatt“ stolz mitteilt. Es wird wohl noch weitere Konflikte auf der Insel geben…