Seit Sylt wieder Urlauber empfängt, ist der Andrang auf die Nordsee-Insel ungebrochen groß. Szenen vom Pfingstwochenende geben einen Vorgeschmack darauf, was im Sommer noch auf die Insel zukommen könnte (MOIN.DE berichtete). Lange Staus an der Autoverladung, viel Trubel in der Fußgängerzone von Westerland. Auch die ersten Probleme mit Strandmüll hat die Insel seit ein paar Wochen wieder.
Eine Sorge ist in diesen Tagen jedoch besonders groß auf Sylt. Die Sorge um die Corona-Lage.
Sylt war bundesweit in den Schlagzeilen
Der Urlaub auf der Insel ist an Hygiene- und Testkonzepte gebunden. Erprobt wurden diese bereits seit dem 1. Mai, als Sylt Teil der Modellregion Nordfriesland wurde. Seit 17. Mai gilt die neue Landesverordnung. Seitdem sind in ganz Schleswig-Holstein wieder Übernachtungen für Touristen möglich. Und die machen rege Gebrauch von diesem Angebot.
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Die Inzidenz in dem nördlichen Bundesland ist immer noch vergleichsweise tief. Sie liegt Stand 1. Juni bei 18. Im Kreis Nordfriesland liegt sie aktuell bei 25,9. Hier ist die Tendenz steigend. Vor einer Woche, am 26. Mai, lag die Inzidenz im Kreis Nordfriesland noch bei 10,2.
Auf Sylt haben Stand 1. Juni 21 Menschen Corona, 158 sind in Quarantäne. In der vergangenen Woche hatte es gleich mehrere Fälle auf der Insel gegeben. Sylt machte bundesweit Schlagzeilen, weil sieben Mitarbeiter von zwei Restaurants positiv auf Corona getestet worden waren. Über 1.000 Urlauber mussten kontaktiert werden und in Quarantäne.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Eine der betroffenen Wirte, Gerhard Diehm, der die „Vogelkoje“ in Kampen betreibt, erhob daraufhin schwere Vorwürfe: „Bei dem unkontrollierten Ansturm auf die Insel war doch nichts anderes zu erwarten“, zitierte ihn das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Sylt: Jetzt meldet sich der Bürgermeister zu Wort
Auf Facebook hat sich jetzt auch der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, zu Wort gemeldet. Als ein „kleines Anliegen“, einen „kleinen Appell“, bezeichnet er das, was dann kommt.
Er bittet darum, die vielfältigen Möglichkeiten der kostenfreien Corona-Schnelltests zu nutzen, am besten täglich. „Wie wir ja aktuell sehen, reichen Tests zwei Mal die Woche nicht wirklich aus – tägliche Tests Aller auf Sylt würden unser Risiko deutlich mindern und Sylt sicherer machen.“
Auch bereits vollständig Geimpfte sollten sich engmaschig testen lassen. „Bitte helfen Sie mit, Sylt sicherer zu machen und lassen Sie sich testen.“
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Ein weiteres Szenario wie in den Restaurants vergangene Woche wünscht sich auf der Insel niemand. Und nicht nur auf der Insel. (kbm)