Mittlerweile geht der Punk-Protest auf Sylt bereits in die dritte Runde. Doch nach anfänglichem Verständnis haben einige Insulaner endgültig genug – sie wollen die Punks loswerden.
Eine Online-Petition soll der Zeit der Sylt-Punks ein Ende bereiten. Wie stehen die Erfolgsaussichten eines solchen Vorhabens? MOIN.DE hat bei der Gemeinde und dem amtierenden Bürgermeister nachgehakt. Das sagen die Verantwortlichen!
Sylt: Petition gegen das Protest-Camp
Den dritten Sommer in Folge haben sich Punks aus ganz Deutschland zusammengetan und ihr Sommer-Protestcamp auf der Insel Sylt eröffnet. Möglich gemacht hatte das zunächst die Einführung des 9-Tickets. Mittlerweile hat sich aus dem Protest eine Art Mini-Festival entwickelt – sechs Wochen feiern auf der Traum-Insel. Viele Insulaner haben endgültig genug: Eine Online-Petition soll dem Treiben einen Riegel vorschieben.
Grund für die Petition seien das allgemeine Verhalten und der Müll, den die Punks hinterlassen, erklärt die Initiatorin der Petition. Sie appelliert an andere Sylt-Fans: „Helft mit, vielleicht sind wir nächstes Jahr wieder unsere alte Insel gewohnt.“ Doch ob der Vorstoß erfolgreich sein wird, bleibt fraglich. Der amtierende Bürgermeister und die Gemeinde scheinen die Situation deutlich weniger kritisch zu sehen…
Sylt: Bürgermeister mit klarer Ansage
Auf Anfrage von MOIN.DE erklärt Bürgermeister Carsten Kerkamm: „Wir haben Verständnis für den Unmut der Bevölkerung, den wir teilen. Die Bürger mögen versichert sein, dass wir alles unternehmen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung gemäß der Rechtslage zu erhalten.“ Doch gravierende Verstöße, wie von der Petition beanstandet, hätten bisher nicht festgestellt werden können, erklärt ein Sprecher der Gemeinde. „Das Protestcamp verläuft bisher wie erwartet friedlich.“
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Man habe jedoch Verständnis für den Unmut einiger Besucher. Ein Sprecher erklärt: „Grundsätzlich nehmen wir als Gemeinde Sylt einen gewissen Unmut in Teilen der Bevölkerung hinsichtlich des Protestcamps wahr. In Gefahrensituationen oder ordnungsrechtlich bzw. strafrechtlich zu beurteilenden Sachverhalten empfehlen wir, die Polizei zu alarmieren und den Sachverhalt im Zweifel zur Anzeige zu bringen.“
Sämtliche Verstöße würden der zuständigen Versammlungsbehörde vorgelegt und von dieser geprüft. Ein Verbot des Punk-Camps auf Sylt bleibt damit zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Bisher wurde die Petition von 195 Personen unterzeichnet.