Zwischen Hörnum und Rantum inmitten der Sylter Dünen liegt eine Einrichtung, die vielen schon seit Kindheitsjahren bekannt sein dürfte. Denn hier kehren schon seit über 100 Jahren regelmäßig Gäste ein.
In der Regel sind es Schulklassen, die hier ihre Klassenfahrt an der Nordsee genießen. Mehr als eine Millionen Kinder sollen schon die Institution auf Sylt besucht haben. Doch das könnte bald für immer vorbei sein.
Sylt: Kult-Institution vor dem Aus
Es geht um den Dünenpark Puan Klent, auch als Schullandheim bekannt. Der Begriff lässt sich aus dem friesischen in „Paul“ (Puan) und „Kliff“ (Klent) übersetzen und dürfte sich mit der Institution mindestens auf der Insel durchaus bekannt gemacht haben.
All zu viel wird offenbar nicht mehr auf die Einrichtung gelegt, die in der Hörnumer Straße in den Dünen liegt und auf eigener Webseite mit „1.000 Möglichkeiten in Puan Klent“ lockt. Denn wie „Bild“ berichtet, steht es derzeit schlecht um die Zukunft des Dünendorfs.
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Nicht zum ersten Mal droht dem Schullandheim die Schließung. Schon im Jahr 2017 sorgte die Insolvenz der Einrichtung für großes Bangen – und damals sprangen Bund und Hamburg direkt ein. Die Lösung sollte ein umfangreicher Umbau inklusive Begegnungs- und Bildungsstätte bringen, der für mehr Einnahmen sorgen sollte.
Sylt: Pläne zum Scheitern verurteilt?
Jetzt soll das aber auf der Kippe stehen. 15 Millionen Euro sollten vom Haushaltsausschuss des Bundestags geblättert werden, doch der musste feststellen: „Seit 2017 konnte für das Bauvorhaben (…) auf Sylt keine Baureife hergestellt werden.“ Außerdem sei es der Bundesregierung nicht möglich, „eine Prognose zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit des geplanten Vorhabens zu treffen.“
Die Stiftung Puan Klent muss sich also ordentlich ins Zeug legen, um das Ruder nochmal rumzureißen. Nach Aussage der Hamburger Sozialbehörde würden Machbarkeitsstudien und Bildungspläne fehlen, auch nach sechs Jahren noch.
Ohne die Unterstützung durch den Haushaltsauschuss mit 15 Millionen Euro, kann es für das Heim wahrscheinlich nicht mehr weitergehen. Auch die Sozialbehörde sieht das laut „Bild“ so, die bereits 300.000 Euro investiert hat.
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Stiftungschef Horst Bötcher meint, dass das alles „absolut unzutreffend sei“ und, dass weiter an der Umsetzung des Projektes gearbeitet würde. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann wird aber deutlich: „Nach mehr als sechs Jahren ist noch immer keine Baureife erreicht, nicht einmal die Vorplanungsphase. Eine absolute Bankrotterklärung für alle Beteiligten! Man kann schon Zweifel bekommen, ob Puan Klent ernsthaft gerettet werden kann – und soll.“
Ob die Rettung noch was wird, wird sich nach dieser Ansage wohl recht schnell zeigen…