Wenn es langsam kälter draußen wird, bedeutet das für viele Leute auf Sylt sich vermehrt ins Haus zurückzuziehen und bei einer Tasse Tee dem Regen zu lauschen. Für andere hingegen beginnt dann eine arbeitsreiche Zeit. Dass diese Arbeiten nur in der kalten Jahreszeit erlaubt sind, hat aber einen guten Grund.
Im Kreis Nordfriesland, zu dem auch die Gemeinde Sylt gehört, beginnt in zum 1. Oktober eine arbeitsintensive Zeit. Besonders an Feldwegen oder Alleen wird sich das Landschaftsbild in den kommenden Monaten stark verändern. Doch die zahlreichen Richtlinien und Vorschriften führen zu jeder Menge Spott seitens der Bevölkerung…
Sylt: Spott für Vorschriften-Gewirr
In diesem Monat hat die Baum- und Knickpflegezeit im privaten und öffentlichen Raum begonnen. Bis zum 29. Februar 2024 ist es dann erlaubt, Bäume, Hecken, anderes Gebüsch, zu fällen und zu beseitigen. Doch dabei gilt es, eine Vielzahl an gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Aus Gründen des Naturschutzes muss ein Großteil dieser Baumgruppen und Pflanzen erhalten werden. Die zahlreichen, teils detailliert ausgeführten Vorschriften durch den Landkreis sorgen für viel Spott und Häme bei den Bewohnern.
Viele fühlen sich überfordert von den zahlreichen Vorgaben. In den Vorgaben für Sylt und andere Nordsee-Gemeinden heißt es beispielsweise: „Gehölze sollen so gepflegt und geschnitten werden, dass das natürliche Erscheinungsbild des jeweiligen Baumes beziehungsweise der Gehölzstruktur erhalten bleibt.“ Für die meisten Bewohner herrscht nur noch Unverständnis. Was genau erlaubt ist und was nicht – einen Überblick hat kaum noch jemand.
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Sylt: Pflegezeit für Bäume auf der Insel
Doch die Regeln haben einen ernsten Hintergrund: Es gilt, dauerhafte Schädigung an Gehölz und Landschaft zu vermeiden. Die Pflegezeit für Bäume auf Sylt gilt nur bis Ende Oktober. Dann müssen mit dem Beginn der Vogelbrutzeit noch weitere Einschränkungen und Verbote in der Landschaftspflege toleriert werden.
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Feststeht, bei vielen herrscht Unverständnis und ein klein wenig Häme über die zahlreichen bürokratischen Vorgaben zur Pflege von Bäumen. Wer sich informieren möchte oder sich von der Flut an Vorschriften überrollt fühlt, kann sich mit Rückfragen an die zuständige Naturschutzbehörde wenden.