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Sylt: Urlauber fühlen sich plötzlich beobachtet – der Grund ist ernst

Die Strände von Sylt sind in Gefahr. Bei einem Bauwerk fragen sich viele Besucher: Maßnahme zum Küstenschutz oder Kunstwerk?

Sylt erlaubt sich einen Scherz, aber es geht um die Sicherheit.
© IMAGO / imagebroker

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Von der beliebten Nordsee-Insel bekommen Urlauber einfach nicht genug. Im Jahr 2022 zählte die Insel 4,8 Millionen Übernachtunen von Reisenden. Besonders angezogen werden die meisten von den endlos langen, weißen Sandstränden am Rande der tosenden Nordsee. Doch Sylt steht in Zukunft vor zunehmenden Problemen…

Durch starke Winde und Brandung der Nordsee werden jährlich mehrere Meter der berühmten endlosen Sandstrände abgetragen – eine beunruhigende Entwicklung. Ein bewehrtes Projekt soll dem Einhalt gebieten. Was in erster Linie wie ein Scherz wirkt, dient in Wahrheit dem Schutz der Insel.

Sylt: Maßnahmen zum Küstenschutz

Urlauber und Einheimische haben in den vergangenen Tagen bei Strandspaziergängen etwas eigenartiges bestaunen können. Dort stehen schon seit längerem mehrere Meter hohe Bausteine, als Schutz vor den Wellen der Nordsee. Tetrapoden heißen die etwa sechs Tonnen schweren Betonklötze. Eine Neugestaltung dieser Bauwerke bringt nun zahlreiche Besucher zum schmunzeln.

Die Tetrapoden werden an einem Teilbereich des Parkplatzes „Strandoase“ auf Sylt zwischengelagert. Wie „Sylt 1″ berichtet hat jemand die großen Betonbauten mit neugierig guckenden Augenpaaren bemalt. Die Bemalung führt zu vielen interessierten Blicken von Besuchern. Nach ihrem Einsatz im Küstenschutz scheinen die Klötze eine zweite Karriere als Kunstwerke hinzulegen.

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Sylt: Plötzlich ein Kunstwerk

Eigentlich sind Tetrapoden große Betonblocksteine, die im Küstenschutz Verwendung finden. Sie werden an der Küstenlinie, an Dämmen oder vor Häfen in mehreren Reihen aufeinander geschichtet und fungieren als Wellenbrecher. Aber dem Verschwinden des Sandes auf Sylt konnten diese Bauwerke nicht viel entgegenstellen, weshalb sie bereits seit mehren Jahren abgebaut werden. So kam es auch dazu, dass die „Kunstwerke“ auf einem Parkplatz verweilen und nicht im Wasser stehen.


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Sylt gilt bereits seit Jahrzehnten als Vorreiter in Sachen Küstenschutz. Kaum eine Region an der deutschen Küste ist mehr von dem Problem betroffen. Eine weitere Verwendung der Tetrapoden soll laut dem Landesbetrieb für Küstenschutz geprüft werden, erklärt „Sylt 1″.

Die Bauwerke haben in jedem Fall eine beachtliche Entwicklung hingelegt – vom Küstenschutz zum sympathischen und lustigen Kunstwerk und den Besuchern gefällt es. „Schöne Idee“ und „Süß“ nennen einige die massiven Betonklötze mit ihren kleinen Gesichtern.