Im Laufe der Jahre haben sich auf der Insel Sylt an der Nordsee so einige Lokale und Unternehmen einen Ruf unter Insulanern, Besuchern und Stammurlaubern aufgebaut. Sie kehren immer wieder gerne dort ein und teilweise werden sogar gute Kontakte zwischen Inhabern und Kunden aufgebaut.
Umso trauriger, wenn ein solcher Draht, sogar eine ganze Institution wegbricht. Während und nach der Corona-Pandemie geschah das mit so einigen Einrichtungen. Dann kam auch noch die Energiekrise obendrauf. Umso mehr wird gekämpft, wenn es für ein Lokal mal knapp steht. Wie es jetzt auch auf Sylt wieder der Fall ist. Allerdings ist die Hoffnung vergebens.
Sylt-Einrichtung verkündet Aus
Es ist traurig und gleichzeitig herzerwärmend mit anzusehen, wie eine Einrichtung vor dem Ende steht und zahlreiche Kunden für den Erhalt kämpfen. Mit einer Petition wollen Sylter und Urlaub-Stammgäste verhindern, dass die „Niebüller Backstube“ in Tinnum nahe des Netto Markts schließt.
Die beliebte Bäckerei ist schon seit 2011 auf der Insel vertreten, wie sie MOIN.DE auf Anfrage mitteilt. „Die Entscheidung, die Insel zu verlassen, haben wir nicht leichtfertig getroffen. Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“
Qualität und das stetige Beseitigen auftauchender Probleme stehe für alle 13 Filialen an oberster Stelle. „Leider wurde die Aufgabe unseren Standard auf Sylt umzusetzen in den letzten Jahren immer anspruchsvoller.“ Doch die Mitarbeiteranzahl könne nicht aufgestockt werden und dadurch könne nur noch halbtags geöffnet werden.
Sylt-Bäcker teilt Kritik aus
„Die Kostensteigerungen in allen Bereichen kommen negativ hinzu“, schreibt die Bäckerei und teilt gleichzeitig Kritik an das Verkehrsnetz aus: „Die Verlässlichkeit der Bahn ist für Pendler schon lange eine Zumutung! Die verlorene Freizeit gibt niemand unseren Mitarbeitern-innen wieder.“
Fachkräftemangel, Bahnverlässlichkeit und bezahlbarer Wohnraum seien Probleme auf der Insel, bei denen „nicht absehbar“ sei, dass sie sich ändern. In Niebüll soll es für die Bäckerei nun weitergehen: Das Team, das eigenen Angaben zufolge aus 95 Prozent Pendlern aus Niebüll bestehe, wird zukünftig auf dem Festland für das Unternehmen weiterarbeiten.
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„Wir freuen uns, dass wir unsere Teams auf dem Festland stärken können und werden uns, in unserem Einzugsgebiet wie gewohnt gut präsentieren. Bei Ihrem nächsten Besuch, der An oder Abreise heißen wir alle Sylter-innen und Syltfans in Niebüll herzlich willkommen“, heißt es gegenüber MOIN.DE.