Der Streit um die Unterbringung von geflüchteten Menschen auf Sylt geht in die nächste Runde. Bereits im Oktober waren führende Politiker der Insel zu einem Krisengipfel zusammengekommen, das Fazit damals: „Wir werden an Containern wohl nicht vorbeikommen“ (MOIN.DE berichtete).
Nun sind einige Monate vergangen und es stellt sich die Frage: Wohin mit den Containern? In den nächsten Wochen sollen weitere Geflüchtete auf Sylt eintreffen – es müssen rasche Lösungen her. Doch bereits im Vorfeld formiert sich Widerstand innerhalb der Bevölkerung. Der Insel stehen stehen heftige Diskussionen bevor.
Sylt: Widerstand gegen Vorstoß der Politik
49 geflüchtete Menschen sollen in den kommenden Wochen die kleine Nordsee-Insel erreichen, wie „Sylt 1“ berichtet. Doch Wohnraum ist knapp, auf den Inseln noch mehr als auf dem Festland – Sylt hat ein Platzproblem. Aktuell bleiben leerstehende Büro-Container als Übergangslösung für die Unterbringung der Menschen. Kostenpunkt der Umbaumaßnahmen sollen sich laut dem Bürgermeister auf rund zwei Millionen Euro belaufen.
Die Container stehen zur Verfügung – doch sollen die riesigen Stahl-Boxen stehen? Laut „Sylt 1“ stehen aktuell der Johann-Möller-Platz oder der Schützenplatz in der engeren Auswahl. Beide Orte würden die notwendige Infrastruktur in Bezug auf Platz, Strom- und Wasserversorgung vorweisen. Doch die ersten Anwohner stellen sich bereits quer – ein Containerdorf, direkt vor der eigenen Haustür, wünschen sich offenbar die wenigsten.
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Sylt: Standorte heftig umstritten
In einem Brief an die Verantwortlichen haben viele Betroffene Anwohner nun ihre Bedenken gegenüber der geplanten Standorte geäußert. Der Widerstand habe nichts mit einer Ablehnung der Hilfesuchenden zu tun, es gehe aber auch um den touristischen Schaden, den Westerland durch eine Abwertung durch die Container erfahren würde. Im Netz zeigt sich ein ähnlicher Blick. „Es gibt bestimmt Grünflächen mit ruhigerem und schönerer Aussicht für diese Menschen die aus Kriegsgebieten kommen“, meint eine Frau.
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Zwar bahnt sich eine Lösung des Unterbringungsproblems von Flüchtlingen auf der Nordsee-Insel langsam an, dennoch werden weitere Diskussionen erwartet. Am 21. Dezember soll die nächste Gemeindevertretersitzung stattfinden, betroffene Anwohner haben sich ebenfalls angekündigt.