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Sylt: Gastronom bekommt Post und kann es nicht fassen – „Hat mir wahnsinnig weh getan“

Sylt: Gastronom bekommt Post und kann es nicht fassen – „Hat mir wahnsinnig weh getan“

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© Bea Swietczak

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Er ist immer fröhlich, zu jedem nett und stets positiv gestimmt, auch wenn es mal nicht so läuft. Aber als Georg Supanz auf Sylt das Schreiben seines Vermieters öffnete, stockte ihm der Atem. Eine Mischung aus Traurigkeit und Wut stieg in dem Gastronom auf. Wie Blitze schossen ihm die Zahlen entgegen.

18.000 Euro stand da! So viel soll der langjährige Betreiber des beliebten Restaurants „Pinocchio“ in Westerland auf Sylt künftig pro Monat an Miete aufbringen. Kalt. On top kommt dann noch eine Miete von 1.500 Euro für eine separate Dauerwohnung. Damit nicht genug. Auch noch eine sechsmonatige Mietkaution von 108.000 Euro sei sofort fällig gewesen.

Sylt: Neubau wird zur Geld-Falle

Ursprünglich hatte der umtriebige „Hans Dampf“, der nebenbei auch als Fotograf jobbt, monatlich 4.550 Euro Miete bezahlt und mit einer neuen Miete von 8.000 bis 9.000 Euro gerechnet. Denn das Gebäude in der Bismarckstraße, in dem das mediterrane Kult-Restaurant untergebracht war, wurde abgerissen.

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An selber Stelle entsteht gerade ein Neubau, in den Supanz mit dem Pinocchio-Nachbau, der 150 Quadratmeter größer ist als zuvor, einziehen wollte.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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„Der Hauseigentümer hat mich letztes Jahr fristgerecht gekündigt“, erzählt er im Gespräch mit MOIN.DE. „Es war klar, dass ich dort wieder einziehen werde. Darüber habe ich auch eine mündliche Zusage bekommen und dem Eigentümer der Immobilie vertraut. Schließlich hatten wir uns ja auch über die neue Gestaltung des Restaurants ausgetauscht. Sogar Handwerker hatte ich deshalb schon am Start.“

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Geplatzter Traum für den Betreiber auf Sylt

Zum geplatzten geschäftlichen Traum kam auch noch die menschliche Enttäuschung. „Der Vermieter hat mir wahnsinnig weh getan“, sagt Georg Supanz. „Wenn man mir zu verstehen gegeben hätte, dass die Miete wie ein Wolkenkratzer in die Höhe schießt, wäre ich ja gar nicht erst in die Planung gegangen.“

Doch so schnell wollte Georg Supanz nicht aufgeben. Nachdem er den ersten Schreck verdaut hatte, wollte er gern verhandeln. Schließlich trägt er ja auch die Verantwortung für 19 Mitarbeiter. „Aber es gab keine Gesprächsbereitschaft mehr auf der anderen Seite“, erzählt er.

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Supanz vermutet Dreistes hinter Mieterhöhung auf Sylt

„Stattdessen musste ich mich mit der Begründung für diese exorbitant hohe neue Miete abfinden, dass nämlich neue Auflagen und damit verbundene hohe Investitionskosten eine Rolle spielen“. Das hält Supanz für vorgeschoben. „Die Immobilienpreise auf Sylt explodieren und steigen von Jahr zu Jahr. Hier soll einfach nur ordentlich hingelangt werden.“

Aber Supanz wäre nicht Supanz, wenn er deshalb den Kopf in den Sand stecken würde. Er entschied sich, sein „Pinocchio“, das besonders von Insulanern so gern besucht wurde, an anderer Stelle in Westerland neu zu eröffnen.

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Neuer Plan – neues Glück! Und auf Sylt helfen alle mit

Er fand eine attraktive Location zu einem fairen Mietpreis. Trotzdem ist die Renovierung mit großen Kosten verbunden. Aber das Schicksal meinte es gut mit ihm. Denn da spielte ihm plötzlich eine Naturgewalt in die Hände. Als kürzlich der Orkan „Zeynep“ besonders auf Sylt so sehr wütete, wurden Mengen von Treibholz an den Strand gespült.

„Das Treibholz habe ich eingesammelt und lasse es gerade mit einer aufwendigen Prozedur fachgerecht bearbeiten, damit es lange hält“, erzählt Georg Supanz. „Dabei haben mir viele Insulaner geholfen. Auch Sansibar-Chef Herbert Seckler hat mir Holz gespendet. Von woanders bekam ich große Steine und alte Ziegel.

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Wenn einer in Not ist, dann halten hier auf Sylt alle zusammen. Ob’s das Ordnungsamt ist, die Polizei oder die Tourismus-Zentrale. Alle unterstützen mich. Und der Orkan schenkte mir auch noch die Baumaterialien für mein neues Restaurant. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.“