Einen schönen Urlaub über Ostern auf Sylt wollte sich auch die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gönnen. Trotz Krieg in der Ukraine entspannte sie für einige Tage auf der Insel. Doch die Erholung blieb ihr vermutlich nicht lang erhalten – denn Lambrecht erlaubte sich einen echten Hammer.
Ihr Sylt-Urlaub wird nun wohl Folgen haben, die sie besonders in ihrem Amt in Bedrängnis bringen könnten.
Sylt: Aufnahmen beweisen besondere Momente
Schon kritisch, dass die Verteidigungsministerin sich mit einem Regierungshubschrauber auf die Nordseeinsel und in den Urlaub fliegen ließ. Sie soll laut Angaben von „Focus“ sogar ihren Sohn mit an Bord gebracht haben.
Der 21-Jährige hielt den sicherlich aufregenden Moment gekonnt auf seinem öffentlichen Instagram-Profil fest und rief damit förmlich nach Ärger. „Happy Easter“ schreibt Alexander Lambrecht zu dem Foto, das er in der Hubschrauber-Kabine gemacht haben soll.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Ein teures Sylt-Vergnügen auf fremde Kosten
Im Hintergrund erkennbar: Die Fassade des Verteidigungsministeriums in Berlin. Nach Angaben vom „Focus“ unter Berufung auf „Business Insider“ sei Lambrecht am 14. April Gast beim Bataillon Elektronische Kampfführung 911 in Stadum und Bramstedtlund gewesen. Anschließend soll sie mit Personenschutz nach Sylt geflogen sein.
Es steht nun im Raum, ob ihr Sohn Alexander extra, und auf Staatskosten, am 15. April nach Sylt eingeflogen wurde. Er soll seine Mutter am 14. April begleitet haben, sei letztlich beim Truppenbesuch aber nicht anwesend gewesen.
Davon abgesehen ist die Mitnahme ihres Sohnes sowieso nicht erlaubt. Nur wenn ein „Bundesinteresse“ besteht, dürfen persönliche Begleitpersonen mitreisen. Beim Erholungsurlaub von Christine Lambrecht wohl kaum der Fall.
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Das ist noch los auf Sylt:
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Nachdem erst Anfang April Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) ihren Hut wegen eines ausgedehnten Frankreich-Urlaubs während der Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz nahm, könnten die Konsequenzen für Christine Lambrecht ähnlich schmerzlich werden.
Nach Angaben des „Focus“ soll eine Flugstunde mit dem Cougar-Regierungshubschrauber satte 5.300 Euro kosten. Ein kostspieliges Vergnügen, welches Christine Lambrecht allerdings aus eigener Tasche bezahlt haben soll. (lfs)