In Westerland hat die Gemeinde kürzlich mit einem Vorhaben für Aufsehen gesorgt. Sie sollte eigentlich die Verkehrssituation auf Sylt verbessern.
Doch die geplante Aktion hat viele Menschen auf Sylt gespaltet. Manche sind wütend und halten es für Geldverschwendung. Andere hingegen sehen es als Lösung eines großen Problems.
Sylt: Neuerung auf der Insel spaltet die Menschen
Seit einigen Monaten arbeitet die Gemeinde Sylt an einem Verkehrskonzept, das den Menschen helfen soll.
Der Verkehrsversuch ermöglicht den Leuten, dass sich Autos, Fahrradfahrer, Fußgänger, aber auch der öffentliche Nahverkehr Verkehrsräume gleichberechtigt in sogenannten Begegnungszonen teilen. Und das soll ohne Ampeln und Zebrastreifen funktionieren.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Die roten und gelben Markierungen sollen die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer auf den Straßen in Westerland erhöhen. Doch dieses Vorhaben hat für einen Zoff auf der Insel gesorgt.
Sylt: Darum sind die Menschen wütend
Auf Facebook diskutieren Sylt-Einwohner viel darüber, viele sind aus mehreren Gründen dagegen. „Ich weiß wirklich nicht was ich schlimmer finde, die Geldverschwendung oder die Umweltverschmutzung. Das sind richtig dicke Farbplacken, die da abbröseln. War nicht was mit Bye Bye Plastik?“, schreibt eine Frau ihre Meinung dazu.
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Das Geld hätte man anderswo investierten sollen, so zeigen viele Kommentaren. „Wer kam überhaupt auf so eine blöde Idee? Das Geld dafür hätte Menschen in Not oder der Sylter Tafel richtig gut getan“, meint eine Frau.
Hier sind weitere Kommentare:
- „So lächerlich das ganze.“
- „Was für ein unsinniger Aufwand.“
- „Bei diesem Blödsinn fehlen mir die Worte.“
- „Was für ein Schwachsinn.“
Sylt: Positive Erwartungen von der Aktion
Auf der Insel gibt es jedoch auch andere Meinungen. „Ich finde dieses Projekt sehr gut und unterstütze es. Ich hoffe sehr, dass der Nutzen dessen erkannt und das Projekt erfolgreich und dementsprechend ausgeweitet wird“, sagt ein Mann.
Und ein anderer schreibt: „Das ganze nennt man Shared Space und wird in den Niederlanden mit enormen Erfolg seit Jahren praktiziert.“
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Was die Menschen auf Sylt noch verärgert hat, ist, dass die ersten Punkte des neuen Bewegungskonzepts in Westerland nachgebessert werden müssen. Weil der Regen sie aufgelöst hat.
Die heiße Debatte ist noch nicht zu Ende, die Nachbesserung könnte eine Dauerbaustelle in den kommenden Monaten werden. (mae)