Die Stürme der vergangenen Tage haben in Norddeutschland viel Schaden angerichtet. Auch Sylt wurde ordentlich durchgerüttelt.
Wäre es noch schlimmer gekommen, hätten die Menschen vielleicht evakuiert werden müssen. Notfallpläne dafür muss jede Gemeinde haben. Doch auf Sylt bleiben die Evakuierungspläne geheim und die Einwohner werden somit im Dunkel gelassen.
Sylt: Gerade hier wäre es wichtig, Bescheid zu wissen!
Man könnte meinen, dass gerade die letzten Stürme zeigten, wie wichtig es ist, dass Einwohner wissen, was im Notfall zu tun ist und wie sie sich im Notfall in Sicherheit bringen können. Gerade auf einer Nordseeinsel wie Sylt, auf der durch die Stürme viel verloren ging (MOIN.DE berichtete), ist es essentiell darüber informiert zu sein, was im Falle einer Evakuierung passiert.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Trotzdem bleibe der Evakuierungsplan des zuständigen Kreises, Nordfriesland, weiterhin geheim, berichtet die „SHZ“. Wie genau Nordfriesen bei beispielsweise einer Überschwemmung aus ihren Häusern fliehen sollen, bleibt damit unbekannt.
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Notunterkünfte auf Sylt bleiben auch geheim
Der Sprecher des Kreises, Hans-Martin Slopianka, sagt, die Veröffentlichung von Details könne dem Ziel entgegenwirken. So könnten im Ernstfall geplante Evakuierungsrouten überfüllt sein.
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Auch die Notunterkünfte bleiben weiterhin geheim, denn: „Sind sie öffentlich bekannt, ist absehbar, dass sich viele Menschen in einem frühen Stadium einer Gefahrenlage“ dorthin bewegen würden. Und die Unterkünfte könnten dann vielleicht noch nicht hergerichtet oder sogar selbst in einem Risikogebiet sein.
Sylt: Pläne sind veraltet
Der Sprecher sagte der „SHZ“ auch, dass viele der Pläne veraltet seien. Ämter und Kreise sollten diese deshalb bis Ende 2023 überarbeitet haben.
Die Pläne selbst bleiben den Einwohnern von Sylt und dem restlichen Kreis Nordfriesland trotzdem unbekannt.
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Wie die letzten Stürme wieder einmal beweisen, ist die Natur unberechenbar und zerstörerisch. Sollte es deshalb zukünftig tatsächlich zu einer Evakuierung kommen, werden Einwohner sich auf ihre Gemeinde und die – bis dahin hoffentlich aktualisierten – Pläne verlassen müssen. (fk)