Tchibo geht in die nächste Instanz! Nachdem der Konzern im Herbst vergangenen Jahres mit seiner Klage gegen Aldi Süd gescheitert ist, legt er jetzt nach.
Der Wettbewerb im deutschen Kaffeemarkt ist hart umkämpft. Besonders im Discounter-Segment unterbieten sich Anbieter häufig mit Tiefstpreisen. Tchibo, einer der führenden Kaffeehändler des Landes, sieht sich dabei zunehmend benachteiligt.
Tchibo: Kein Ende im Streit in Sicht
Der Kaffeehändler argumentiert, dass Aldi Süd mit seiner Eigenmarke „Barissimo“ Kaffee weit unter den eigenen Produktionskosten verkauft, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Damit würde der Discounter gegen das geltende Dumpingverbot verstoßen. Dieses Verbot untersagt es Händlern, Waren unter dem Preis zu verkaufen, den sie selbst dafür bezahlt haben. Tchibo sieht in den Discounter-Preisen eine Wettbewerbsverzerrung und einen Verstoß gegen bestehendes Recht.
Laut den Richtern sei die Argumentation in diesem Fall nicht relevant, da Aldi seinen Kaffee über ein Tochterunternehmen selbst herstelle. Damit bestehe kein klassisches Lieferantenverhältnis. „Es handelt sich um Herstellungskosten und nicht um Einstandspreise“, heißt es laut Medienberichten in der Begründung.
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Tchibo: „Ansatzpunkte für erfolgreiche Berufung“
Der Hamburger Kaffeekonzern ist überzeugt, dass eine gerichtliche Überprüfung der Entscheidung notwendig ist. „Das Verfahren ist von grundsätzlicher Bedeutung, und wir sehen deutliche Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Berufung“, erklärte Tchibo-Sprecher Arnd Liedtke. Laut Tchibo zeige das Urteil, dass das bestehende Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen in der aktuellen Handelspraxis nicht konsequent angewendet werde. Der Konzern sieht darin eine Regelungslücke, die große Handelsketten wie Aldi, Lidl, Edeka und Rewe bevorteilen könnte.
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Bereits ab diesem Montag (17. Februar) erhöht Tchibo die Preise für alle Sorten um 50 Cent bis einen Euro pro Pfund. Der Preis für 500 Gramm „Feine Milde steigt von 7,99 Euro auf 8,99 Euro. Zum Vergleich: Aldi hatte den Preis für seine Eigenmarke „Barissimo“ vor Weihnachten auf 2,69 Euro pro 500 Gramm gesenkt. Aktuell liegt der Preis bei 4,99 Euro. Ob sich diese Preisdifferenz auf den Rechtsstreit auswirken wird, bleibt abzuwarten.