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Tchibo: Traditionsbewusste Kunden müssen es einfach aushalten –“Verwöhnt, faul, empfindlich“

Tchibo scheint plötzlich eine andere Zielgruppe anzuziehen. Doch einige Kunden werden sich darüber nicht sonderlich freuen…

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Das ist das Familienunternehmen Tchibo

Tchibo gehört zu den weltweit größten Kaffeeröstereien der Welt. Das ist die Geschichte des Familienunternehmens im kurzen Überblick.

In Sachen Kaffee sollte das Unternehmen Tchibo wirklich jedem ein Begriff sein. Trotz der großen Bekanntheit zieht das Geschäft häufig nur eine bestimmte Zielgruppe an: Traditions-Kunden, welche seit Jahren oder sogar Jahrzehnten Stammgäste sind.

Tchibo hat sich nun mal im Laufe der Zeit einen Namen gemacht und auf altbewährtes vertrauen eben viele. Die verschiedenen Filialen sind also oft Treffpunkt für eben diese Kunden – es wird fast zur Routine, sich dort auf einen Kaffee zu treffen. Doch jetzt müssen sie sich mit Veränderungen abfinden…

Tchibo: Jetzt wird es jung!

Es wirkt, als hätten die alteingesessenen Traditions-Kunden ihren Kaffee-Treffpunkt nicht mehr für sich allein. Die Generation Z scheint sich immer öfter auf einen Cappuccino in die Tchibo-Filialen zu verirren. Auf der Social-Media-Plattform TikTok geht aktuell ein Video viral, in welchem eine junge Frau erklärt, dass Tchibo nun ihr absoluter Lieblingsplatz für einen Kaffee ist.

Es sei ein „Safe Space“, also ein sicherer Platz, an dem die alltäglichen Sorgen wie verschwunden sind. Dort gäbe es einfach normalen Kaffee und Kuchen, ohne viel Schnickschnack. Es würde kein Schwan in den Milchschaum gezaubert oder sonstige Besonderheiten angeboten – genau das sei erfrischend und scheint bei der jungen Generation jetzt total angesagt zu sein!

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Tchibo: Generationskonflikte beim Kaffee

Während die junge Frau in ihrem TikTok-Video angibt, sich darüber zu freuen, dort beim Kaffee mit Senioren zu sitzen, haben eben diese wohl vermutlich eine andere Meinung. Laut Janina Mütze, Kolumnistin, sehen ältere Leute die Generation-Z oft ziemlich kritisch. „Verwöhnt, arbeitsscheu, faul und empfindlich“, das ist der Tenor und das Vorurteil, welches viele zu vertreten scheinen, wie die „Ostsee Zeitung“ berichtet.

Der schlechte Ruf der Generation-Z sei laut der Expertin ziemlich unberechtigt. Eine ganze Menschengruppe als faul, empfindlich und arbeitsscheu zu bezeichnen, sei unrealistisch. Junge Menschen setzen ihren Lebensfokus wohl schlichtweg woanders, als es die Generation vor ihnen getan hat.


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Aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (17. Februar 2025) geht außerdem hervor, dass die Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen seit 2015 um über sechs Prozentpunkte auf rund 76 Prozent überdurchschnittlich gestiegen sei. Das Vorurteil der „faulen“ Gen Z ist also schlichtweg falsch.

Nun sind sie also große Tchibo-Liebhaber, womit sich die Traditions-Kunden wohl oder übel anfreunden müssen. Trotzdem kann genau dieser Umstand spannende Gespräche und Zusammenkünfte bedeuten – es ist also für alle eher eine Chance, als eine Schande.