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Tchibo: Nachhaltigkeits-Projekt scheitert! Konzern schlägt andere Richtung ein – Kunden werden es merken

Tchibo wollte in puncto Onlinebestellungen mehr in Sachen Nachhaltigkeit tun. Doch die Idee ging nach hinten los.

© IMAGO / Revierfoto

Das ist das Familienunternehmen Tchibo

Tchibo gehört zu den weltweit größten Kaffeeröstereien der Welt. Das ist die Geschichte des Familienunternehmens im kurzen Überblick.

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, mischt Tchibo vorne mit. Immer wieder versucht das Unternehmen, innovative Ideen auf den Weg zu bringen, um umweltfreundlicher zu werden.

Doch das letzte Pilotprojekt ging nach hinten los. Tchibo will nun eine andere Richtung einschlagen.

Tchibo wollte mit Nachhaltigkeits-Hammer punkten

Das Konzept klang so simpel wie gut: Wer online etwas bei Tchibo bestellt, bekommt seine Bestellung in einer Mehrweg-Versandtasche. Behält man die Bestellung, schickt man die Tasche leer zurück. Will man die Ware nicht behalten, geht sie samt Tasche retoure. So oder so landet damit die Mehrweg-Versandtasche wieder bei Tchibo, um sich dann erneut auf die Reise zu begeben.

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Dabei war das Unternehmen auf die Hilfe der Kunden angewiesen. Die sollten eine sechsstellige eingenähte Nummer aus dem Inneren auf der Webseite von Tchibo eingeben – damit das Unternehmen sehen kann, wie oft eine solche Mehrweg-Versandtasche im Umlauf ist.

„Wirtschaftlichkeit noch nicht gegeben“

Seit dem Start des Pilotprojekts sind einige Monate vergangen – und gut 26.000 Taschen haben das Warenlager verlassen. Und das für mehr als 70.000 Bestellungen, heißt es auf der Internetseite „eurotransport.de“. Doch so ganz wollte das Konzept offenbar nicht aufgehen. Denn Tchibo habe das Pilotprojekt mittlerweile für beendet erklärt. „Die Wirtschaftlichkeit ist durch den Rücktransport der leeren Taschen noch nicht gegeben“, erklärte Sina-Maria Schoenlein, verantwortlich für die nachhaltige Logistik bei Tchibo, gegenüber „eurotransport.de“.


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Zukünftig wolle man bei Tchibo auf einen „verpackungsunabhängigen Standard“ setzen, den auch andere Online-Versandhändler nutzen würden. Und auch wenn das Pilotprojekt jetzt beendet wurde, blicke Tchibo optimistisch in eine nachhaltigere Zukunft – auch in der Logistik. „Wir haben die gesamte Lieferkette im Blick und sind in vielen Bereichen First Mover“, betonte Schoenlein gegenüber „eurotransport.de“.