Vanessa Haloui ist mit Leib und Seele Tierschützerin. Sie ist Leiterin des LOOKI e.V., einem Tierheim im Norden speziell für Wildtiere. Hier werden verletzte Tiere aufgepäppelt und auf dem dazugehörigen Gnadenhof leben fast 500 Zwei- und Verbeiner – hier gibt es also mächtig viel zu tun.
Sieben Tage die Woche ist die Tierschützerin auf den Beinen und gibt alles dafür, dass es ein bisschen weniger Leid auf dieser Welt gibt. Trotz der harten, ehrenamtlichen Arbeit voller Herzblut, muss sie oft ziemlich hart einstecken…
Tierheim im Norden: „Wir brauchen mehr Wertschätzung!“
Anstatt Anerkennung zu erhalten, fühlen sich Tierschützer oft alleingelassen. Viele Menschen haben eine romantisierte Vorstellung von Tierschutz, aber die Realität ist oft grausam. „Die Leute denken, wir machen nur ein bisschen Gucci-Gucci mit süßen Tierchen und posten niedliche Videos auf Social Media. Aber wenn wir die harte Realität zeigen würden, würden viele unsere Seite verlassen“, erklärt die Leiterin der Rettungsstelle.
Tagtäglich sehen die Helfer von LOOKI schreckliche Schicksale: Tiere mit offenen Wunden, von Maden zerfressene Igel, schwer verletzte Eichhörnchen. „Gestern wieder ein Tier, das wahrscheinlich wochenlang mit offenen Wunden herumgelaufen ist. Wir mussten es erlösen. Du musst Gott spielen – das ist etwas, was richtig auf die Psyche schlagen kann.“ Diese Momente belasten die Ehrenamtlichen enorm, doch trotzdem halten sie durch – aus Liebe zu den Tieren.
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Tierheim im Norden: Anfeindungen und Drohungen
Zu wenige Menschen engagieren sich aktiv und auch von der Politik fühlt sich die Ehrenamtliche alleingelassen. „Wenn es keine Ehrenamtlichen gäbe, würde das ganze System zusammenbrechen – nicht nur im Tierschutz, sondern auch in anderen sozialen Bereichen.“ Kleine Forderungen an die Politik, wie das Böllerverbot in der Nähe von Tierheimen, werden nie berücksichtigt.
Doch nicht nur fehlende Anerkennung macht den Tierschützern zu schaffen. Auch Anfeindungen gehören zum Alltag. „Wir retten auch Nutrias und Waschbären, das passt vielen nicht. Ich habe schon Drohbriefe bekommen, sogar mit einem Rezept für Waschbärgulasch und der Drohung: ‚Deine sind als Nächste dran.'“ Trotz solcher Vorfälle geben die Ehrenamtlichen nicht auf. Ihr Ziel bleibt es, möglichst vielen Tieren zu helfen und das Bewusstsein für den Tierschutz zu stärken.
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Das Tierheim im Norden leistet harte Arbeit, die nicht nur Herz, sondern auch ein dickes Fell erfordert. Doch ohne Menschen wie die Helfer von LOOKI e.V. wäre das Schicksal vieler Tiere besiegelt. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass mehr Menschen hinschauen – und handeln. „Ich wünsch mir einfach, dass die Menschen die Chance nutzen einfach mal bei uns oder anderen eingetragenen Vereinen vorbeizuschauen. Tierschutz fängt vor der eigenen Haustür an“, erklärt Vanessa Haloui.