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Timmendorfer Strand: „Das neue Ibiza“ der Ostsee – hier ist nichts mehr, wie es einmal war

Was ist nur aus Timmendorfer Strand geworden? MOIN.DE war vor Ort und machte verstörende Entdeckungen. Teuer war’s auch noch.

© IMAGO / Panthermedia / Westend61

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Was ist denn in Timmendorfer Strand los? MOIN.DE war vor Ort – und erlebte ein Ostsee-Bad, der sich im Wandel befindet. Und was aktuell passiert, ist befremdlich.

Ein zweites Sylt braucht es an der Ostsee-Küste wohl kaum – dabei hat man sich in Timmendorfer Strand wohl noch schickere Hochburgen zum Vorbild genommen…

Timmendorfer Strand macht auf Saint-Tropez

Ibiza, Saint-Tropez – das sind die Hot-Spots der Party-Schickeria. Azurblauber Himmel, kühle Drinks, DJs und Party bis zum Morgengrauen – das erwarten Gäste, wenn sie auf der spanischen Insel oder an der Côte d’Azur landen. Und sie bekommen genau das. In Timmendorfer Strand hingegen ist die Welt noch etwas ruhiger…oder?

Die Ostsee liegt unter wolkenlosem Himmel, das Meer liegt ruhig da. Doch plötzlich erklingen laute Motoren, Jet-Skis mit grölenden Jugendlichen zerfahren die Idylle. Am Strand ertönt lauter Party-Techno, David Guetta folgt auf ATB und Robert Miles. Und auch sonst hat sich viel getan.

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Timmendorfer Strand: Für Ostsee-Snobs

Die kleinen Häuschen mit norddeutsch-schnodderigen Strandkorbvermietern gibt es an der Promenade noch immer, ebenso Kioske, die Langnese-Werbetafeln an den bunten Holzfassaden sind noch aus den 80ern. Fischbrötchen, Strandkörbe und jede Menge Gelassenheit findet sich in Timmendorf wie eh und je. Doch dazwischen finden sich merkwürdige Besucher-Stätten.

Timmendorfer Strand: Extra zahlen für den Ostsee-Blick. Foto: MOIN.DE / Stephan Wipperfeld

Unter Palmblatt-Dächern plaudert braungebrannte Hippie-Jugend, zum Verkauf stehen Traumfänger, bunte Tücher und Alkohol. Eine Buddha-Statue wacht über die Zahlungsmoral von Gästen, die für entspannende Sitzgelegenheiten extra blechen dürfen.


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Timmendorfer Strand: 5 Euro für den Ostsee-Blick

Eine Stunde Strandkorb fünf Euro, zwei Stunden zehn Euro plus Gratis-Kaffee, heißt es etwa in der „Strandbude 5“. Die Bude ist exemplarisch für eine neue Zeit an der Ostsee-Küste. Alteingesessene Vermieter machen sich darüber sogar lustig. Auf einem Schild steht: „Angebot! Strandkorb: Eine Stunde mit Sonne 5 Euro, ohne Sonne 4 Euro“.

Tatsächlich schleicht sich mit dem neuen Anstrich, der in Timmendorfer Strand Einzug hält, unweigerlich das Gefühl ein, neuerdings für alles extra bezahlen zu müssen. Denn die Kurtaxe kommt auch noch oben drauf. Ab dem 15. Mai bis zum 14. September drei Euro pro Kopf (bis 18 Jahre), nach 15 Uhr 1,50 Euro. Neu ist das nicht, läppert sich aber.

Die Rich Kids der Ostsee soll das zusammen mit versuchtem Ibiza-Feeling wohl anlocken – breit gemacht haben die sich aber wohl schon lange am Ort. Wer darauf keine Lust hat, kann immerhin an der traumhaften Promenade weiterlaufen, vorbei an Hippie- und Techno-Buden nach Scharbeutz oder Haffkrug. Da ist’s wirklich komplett ruhig.