Sie war eine der starken Frauen der AfD: Frauke Petry. Doch mit ihrem Austritt im Jahr 2017 wurde es politisch ruhiger um die gebürtige Dresdnerin. Nichtsdestotrotz äußert sich Petry immer wieder mal zu den Geschehnissen rund um ihre alte Partei. So auch am Donnerstagabend (27. März 2025) bei Markus Lanz.
Dabei schien die 49-Jährige besonders ein Mann auf die Palme zu bringen – Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte von der SPD. Es gebe kein „Patentrezept“ gegen die AfD, so Bovenschulte bei Markus Lanz. Es würde nicht reichen, nur einen härteren Migrationskurs zu fahren, um die immer stärker werdende AfD wieder kleinzukriegen.
Frauke Petry zu Gast bei Markus Lanz
Bremen beispielsweise fahre keinen harten Migrationskurs, trotzdem sei die AfD nicht so stark wie in anderen Ländern. Zudem habe die Bundestagswahl-Niederlage der SPD auch damit zu tun, dass man es nicht geschafft habe, mit den „Brot-und-Butter-Themen“ der SPD, also sozialen Themen, beim Wähler durchzudringen.
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Es dürften auch Inhalte wie diese gewesen sein, die Frauke Petry dazu veranlassten, knallhart abzurechnen. „Herr Bovenschulte, Sie sagen mit vielen netten Worten, dass die Wähler zu blöd waren, es zu verstehen. Sie haben das Wort ‚erklären‘ vermieden, und haben stattdessen ‚argumentieren‘ gesagt, aber es ist immer – Herr Lanz war so nett, das Meta-Ebene zu nennen – genau genommen ist es die absolute Planlosigkeit, wie sie rauskommen“, so Petry.
Wird die AfD zur neuen Arbeiterpartei?
„Die Leute wissen, warum sie unzufrieden sind“, macht die einstige AfD-Politikerin deutlich. Und es habe Gründe, dass auch SPD-Wähler zur Alternative für Deutschland abwandern. So werde die AfD, sagt Frauke Petry deutlich, „zur neuen Arbeiterpartei“.
Der Punkt sei, „die Parteien lösen die Probleme nicht“. Das sah Bovenschulte logischerweise anders: „Das einzige, was ich heraushöre, ist, wenn wir mehr Härte in der Migrationspolitik zeigen … Was ich sage, ist, dass die entscheidenden Fragen für die Menschen gelöst werden müssen. Dass sie von ihrem Lohn, für den sie arbeiten, vernünftig leben können, dass sie ihre Wohnungen bezahlen können, dass die Rente sicher ist. Das sind die zentralen Punkte, die für die große Mehrheit der Menschen in unserem Land entscheidend sind.“ Und Frauke Petry, die konnte bei diesen Worten nur kurz lachen. Der Staat nämlich, so die 49-Jährige deutlich, würde diese Probleme nicht lösen.