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Markus Lanz besorgt: „Sind Sie sich da ganz sicher?“

Am Donnerstagabend (9. Januar 2025) war Stephan Weil bei Markus Lanz zu Gast. In Bezug auf die AfD wurde der SPD-Mann deutlich.

Lanz Weil
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

Die Politkrise in Österreich – der Chef der rechtsnationalen FPÖ, Herbert Kickl, ist kurz davor Kanzler zu werden – sie hallt auch in Deutschland nach. Schon mehrfach in dieser Woche hatte Markus Lanz die geplatzten Koalitionsgespräche in unserem Nachbarland thematisiert, und auch in der Sendung am Donnerstag (9. Januar) wurde sie wieder einmal zum Thema. Und das schon direkt zu Beginn.

Hatte der ZDF-Talker doch den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil eingeladen, um mit dem SPD-Präsidenten über die anstehenden Bundestagswahlen, aber auch die Parallelen zu sprechen, die er mit Österreich sehe. Und so wollte Markus Lanz direkt zu Beginn von seinem Gast Folgendes wissen: „Noch 45 Tage bis zur Wahl. Die SPD ist bei rund 16, die AfD bei 21, die Union bei 29 Prozent. Wieviel würden Sie darauf wetten, dass der nächste Bundeskanzler Olaf Scholz heißt?“

Stephan Weil bei Markus Lanz

Er sei „prinzipiell kein Zocker“, so Weil, von daher würde er eine solche Wette im Zweifel nicht eingehen. Ausschließen, dass es Scholz noch schaffe, wollte er aber scheinbar auch nicht. „Für mich ist das Rennen tatsächlich offen, und zwar vor dem Hintergrund einer ganz eigenen Erfahrung. 2017 hatte ich zu diesem Zeitpunkt vor den Wahlen, etwas weniger als 50 Tage, einen Abstand zur CDU. Ich lag hinten, wir lagen hinten. Der war mindestens genauso groß. Daraus ist ein sehr überzeugendes Wahlergebnis geworden, obwohl dazwischen eine historische Wahlschlappe der SPD bei der Bundestagswahl 2017 gelegen hat. Das ist keine Gewissheit. Aber ehrlich gesagt: In der Politik ist alles möglich und in diesen Zeiten ganz besonders“, so Weil.

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„Dazwischen lag aber keine AfD, die da steht, wo sie gerade steht“, warf Lanz ein. Nein, so Weil, aber es sei ein Zeichen dafür, dass man bei den vielen Unentschlossenen noch punkten könne. Doch heißt das „große Duell“ überhaupt Merz gegen Scholz wollte Lanz daraufhin wissen. Schließlich gebe es auch Stimmen, die das Duell eher zwischen Merz und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sehen.

„Wir sind nicht Österreich“

Der Unterschied, so Weil, sei der, dass Alice Weidel keine Partner in der deutschen Politik habe. „Deswegen wird sie keine Kanzlerin sein. Da bin ich sicher. Wir sind nicht Österreich.“ Und da waren wir auch schon in unserem Nachbarland.



„Sind Sie sich da ganz sicher?“, hakte Lanz besorgt nach, „könnten wir Österreich werden, ist die Frage.“ Darauf wolle er es nicht ankommen lassen, wurde Weil deutlich. Die Chance für die Demokraten bestehe nun darin, „jetzt eine Mehrheitsregierung zu bilden, dann vier Jahre wirklich eine überzeugende Politik hinzulegen, damit dann am Ende auch der Beweis angetreten werden kann, es lohnt sich, den Demokraten zu vertrauen.“