Was ist schlimmer als Schadenfreude? Mitleid! Wer an die Deutsche Bahn denkt, hat DAS Pannen-Unternehmen schlechthin im Kopf. Gemessen an seiner Relevanz und Wichtigkeit, lässt es die vielen Pendler und Passagiere schwarz vor Wut werden. Verspätungen, Ausfälle, defekte WC, dazu noch Baustellen, nicht besetzte Stellwerke, beschädigte Oberleitungen – die Liste der Pannen und Mängel ist lang.
Längst ist die Deutsche Bahn auch ein Problem für Deutschlands Nachbarländer. Logisch, denn wenn es wegen des maroden Schienennetzes zu Problemen kommt, müssen die Kunden auch im Ausland leiden. Besonders die Schweiz hat die Faxen komplett dicke. Der dortige Bahnchef geht jetzt hart mit dem deutschen Konzern ins Gericht – und hat nur noch Mitleid übrig!
Deutsche Bahn: So schlecht läuft’s beim Unternehmen
Wut über die Deutsche Bahn ist ja noch der Standard. Wenn man aber nur noch Mitleid mit ihr hat, sieht es zappenduster aus. In der Schweiz nämlich sind die Züge pünktlich. Dafür und für die Probleme in Deutschland sieht der Schweizer Bahnchef Vincent Ducrot mehrere Ursachen. Der Bahnboss zum „Tagesspiegel“: „Ihr Land hat ein sehr komplexes System, das nicht in einem guten Zustand ist. Ich leide mit den engagierten Eisenbahnern und den Kunden mit.“ RUMMS!
Wegen der krassen Verspätungen aus Deutschland zog die Schweizer Bahn sogar alle Register. Seit 2023 stoppt sie deutlich verspätete Züge aus Deutschland in Basel, um den eigenen Betrieb nicht durcheinanderzubringen. Der Schweizer Manager dazu: „Bis zur Grenze ist die DB verantwortlich. Ab da muss ich meinen Kunden einen guten Service anbieten.“
Nachbarland hat bereits Mitleid
Die Probleme in Deutschland sieht er überwiegend im maroden Schienennetz begründet. Ducrot weiter: „Man hat zu wenig für das Netz getan. Das rächt sich heute“. Auch die deutsche Politik kriegt ihr Fett weg. Der Schweizer: „Zuerst gab es viel Geld für die Bahn, dann wurde der Plan gekippt, jetzt versucht man krampfhaft neue Mittel zu finden. Man muss das langfristig absichern.“
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Und auch die Digitalisierung sei mangelhaft, zudem die veraltete Struktur des Konzerns, die verschiedene Gesellschaften in Personen- und Güterverkehr sowie Infrastruktur separat gliedert: „Das ist nur nachvollziehbar, dass man dann weniger miteinander spricht und zuerst für sich selber schaut.“