Riesen-Ärger um das liebe Geld! Viele Menschen in Deutschland verstehen langsam, dass Geld auf dem Sparbuch quasi verschenkt ist. Der Grund: Man kriegt kaum noch Zinsen, sollte stattdessen das Geld für sich arbeiten lassen. Logisch, dass da die beliebte ING in den Ring steigt und Kunden mit vermeintlich attraktiven Zinsen lockt.
Doch vor wenigen Wochen erreichten Kunden der größten Direktbank Deutschlands ein Schreiben, dass die Konditionen für das Girokonto „angepasst“ werden. Betroffene müssen sich auf deutlich höhere Gebühren einstellen, wenn sie die neuen Bedingungen zur Konto-Führung nicht erfüllen (wir berichteten). Jetzt wehrt sich die ING gegen Kritik der Kunden!
ING: Nach Gebührenhammer! Kunden ziehen die Reißleine
Viele Kunden haben ein Girokonto bei der ING auch deshalb, weil keine Kontoführungsgebühren anfallen – wenn monatlich mindestens 700 Euro darauf eingehen. Die ING erhöht diese Schwelle, verlangt jetzt mindestens 1.000 Euro, das monatlich aufs Konto landen muss – sonst fallen 4,90 Euro an Kontoführungsgebühren pro Monat an. Auch die Girocard wird teurer, kostet monatlich statt wie bislang 99 Cent bald 1,49 Euro.
Obendrauf wird die Gebühr höher, wenn man außerhalb der Euro-Zone mit der Girocard zahlt. Statt 1,99 Prozent des getätigten Umsatzes, kassiert die ING künftig 2,2 Prozent, mindestens aber einen Euro. Kunden kritisieren das. So bemängelt einer, dass das Konto seitens der Bank gekündigt wird, wenn man die neuen Bedingungen nicht akzeptiert. Ein anderer nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt: „Die ING war einmal eine gute Bank mit Topservice. Heute ist davon nichts mehr zu merken. Zinsen aufs Tagesgeldkonto sind nahezu lächerliche 1,25 Prozent.“
Bank wehrt sich
Gegenüber dieser Redaktion wehrt sich die Bank gegen die Kritik. Ein Sprecher sagt: „Die Kritik ist nicht nachvollziehbar. Aktuell bieten wir 3,5 Prozent Zinsen für das erste Tagesgeld-Konto für vier Monate. Danach gilt der Standardzins von 1,25 Prozent. Beim Sparbrief sind es 2,25 Prozent bei einem Jahr Laufzeit. (…) Neben dem EZB-Leitzins sind weitere Faktoren, unter anderem Wettbewerb, ausschlaggebend für den Zins bei unseren Sparprodukten.“
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Er führt weiter aus, nimmt sich jetzt das Girokonto vor: „Es ist bei einem Mindestgehaltseingang von 1.000 Euro kostenlos, ebenso für alle unter 28 Jahren. Mit unserer kostenlosen Debitcard kann an 97 Prozent aller Geldautomaten in Deutschland gebührenfrei Geld abgehoben werden. Die Depotführung für den Wertpapierhandel ist bei uns kostenlos, ebenso bieten wir eine Vielzahl von Sparplänen und alle Fonds ohne Ordergebühr an.“ Letztlich bleibt es jedem Kunden selbst überlassen, sich die für ihn passende Bank zu filtern…