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Personalausweis und Reisepass: Schock vor Weihnachten – Reisende zittern

Die Wartezeiten für Personalausweis und Reisepass sind massiv gestiegen. Jetzt kommt es plötzlich zu weiteren Verzögerungen.

Personalausweis Reisepass
© IMAGO/Lobeca

Streiks, Tarifverhandlungen, Schlichtung & Co. – so funktionieren Tarifverträge

Ein Tarifvertrag wird zwischen Arbeitgebern oder Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften geschlossen. Durch ihn muss nicht jeder Arbeitnehmer einen eigenen Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber verhandeln. In den Tarifverträgen werden unter anderem Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaubstage festgelegt.

Wer in den Urlaub fliegen oder aus anderen Gründen ins Ausland verreisen will, für den sind Personalausweis und Reisepass ständige Begleiter. Von Zeit zu Zeit müssen die Dokumente aber erneuert werden. Manch einer benötigt auch zum ersten Mal einen Pass. Und da wird die Sache heikel.

Schon seit Monaten gibt es große Probleme bei Personalausweis und Reisepass. Waren diese früher einmal zwei bis Wochen nach der Bestellung fertig, dauert die Erstellung mittlerweile acht bis zwölf Wochen. Gerade für Reisende, die über Weihnachten oder Silvester in den Urlaub fliegen wollten, ist das womöglich ein Problem. Denn wer aktuell auf noch einen neuen Reisepass wartet, muss jetzt erst recht zittern. Die Bundesdruckerei wird plötzlich bestreikt!

Personalausweis und Reisepass: Streik trifft Bundesdruckerei

Manch einer hofft dieser Tage, dass der für den Urlaub zu Weihnachten dringend benötigte Reisepass noch rechtzeitig ankommt. Doch die Gewerkschaft Verdi hat jetzt Mitarbeiter der Bundesdruckerei in Berlin für den 18. Dezember zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Die genauen Auswirkungen sind unklar. Aber könnte passieren, dass der Produktionsrückstau bei Personalausweis und Reisepass noch größer wird als er es ohnehin schon ist.

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Hintergrund des Streiks sind laufende Tarifverhandlungen. Unter anderem fordert Verdi für die 3.500 Beschäftigten je nach Arbeitszeit zwischen 325 Euro und 375 Euro mehr Lohn pro Monat. Auszubildende sollen 252 Euro mehr bekommen. Die Arbeitgeberseite lehnte diese Forderungen nach Darstellung der Gewerkschaft bisher allesamt ab. Stattdessen bieten die Arbeitgeber eine Einmalzahlung in Höhe von 1.400 Euro für alle Beschäftigten und 500 Euro für Auszubildende.

Viele Grüßen für lange Wartezeit

Dieses Angebot lehnte wiederum eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent der Verdi-Mitglieder in einer Umfrage ab. „Die Geschäftsführung der Bundesdruckerei hat die Stimmung in der Belegschaft nicht verstanden, wenn sie glaubt, sie könnte die Situation mit einer Einmalzahlung beruhigen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Oliver Hauser.

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Die Forderungen von Verdi und die Arbeitgeber-Angebote lägen „aktuell weit auseinander“, hieß es vonseiten der Bundesdruckerei. Dass es nicht nur am 18. Dezember, sondern auch in den kommenden Wochen zu Streiks und damit verbundenen Verzögerungen bei Personalausweis und Reisepass kommt, ist nicht auszuschließen.


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Der Bestell-Boom für neue Reisepässe hat laut Bundesinnenministerium mehrere Gründe. Zum einen sei das Interesse an Fernreisen wieder deutlich gestiegen. Zum anderen seien während der Corona-Pandemie etliche Pässe abgelaufen und erst jetzt neu beantragt worden. Auch der Brexit und die damit verbundene Passpflicht für Reisen nach Großbritannien führten zu mehr Anträgen. Außerdem steige die Zahl der Einbürgerungen. Eine Rolle spiele nicht zuletzt die Abschaffung der Kinderreisepässe Anfang 2024. Viele Eltern benötigten jetzt „echte“ Reisepässe für ihren Nachwuchs.