Wenn Herzschmerz krank macht! Mit dem deutsch-türkischen Anwerbeabkommen begann 1961 die Einwanderung von türkischen Arbeitskräften nach Deutschland. Aus den „Gastarbeitern“ wurden mehr und mehr „Almanci“, wie die Deutsch-Türken bis heute in der Türkei genannt werden. Manche der damaligen Gastarbeiter kehrten zurück in die Heimat, für andere aber wurde Deutschland zum neuen Zuhause.
Doch so richtig vergessen konnten sie die Türkei nicht. Die Sehnsucht nach der „alten“ Heimat war teilweise so groß, dass einige der Türken in Deutschland sogar richtig krank wurden – und Mediziner sogar eine Sehnsucht-Krankheit diagnostizierten! „Unter Deutschen“ klärt auf.
Unter Deutschen“: Türken in Deutschland von der „Bosporus-Krankheit“ betroffen
Bis heute bilden Türkeistämmige nach wie vor die größte Gruppe der Migrantenherkunft in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2019 rund 4,3 Millionen von ihnen hier, etwa 2,8 Millionen mit einem deutschen Pass. Doch dessen Vorfahren mussten leiden, wurden krank. Ärzte stellten ihnen die „Bosporus-Krankheit“ als Befund aus.
Der medizinische Begriff der „Bosporus-Krankheit“ heißt „Morbus Bosporus“. Unter ihr litten besonders türkische Migranten der ersten und zweiten Generation, als sie nach Deutschland kamen. Gegenüber Ärzten klagten sie über Herzbeschwerden und Bauchschmerzen, ohne was zu haben. Deutsche Mediziner führten das auf Heimweh und die Sehnsucht nach der Türkei zurück.
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Die angeknackste Psyche sorgte für Schmerzgefühle am ganzen Körper. Sprachliche Barrieren und kulturelle Missverständnisse sorgten oft für Frustration. Auch die zweite Einwanderergeneration litt gelegentlich unter dieser Krankheit. Erst die dritte Generation, die auch hier in Deutschland zur Welt kam, konnte sich von dieser Krankheit befreien.
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