Der Countdown für die US-Wahl läuft. Am 5. November öffnen die Wahllokale in Amerika und alle Staatsbürger können ihre Stimme entweder für Kamala Harris oder Donald Trump abgeben. Wahlberechtigt sind auch einige Amerikaner in NRW – rund 26.000 US-Amerikaner leben in dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands.
Auch Pegi Jones hat ihre Stimme bereits per Briefwahl eingereicht. Aufgewachsen ist die US-Amerikanerin in Colorado, wohnt aber bereits seit über 30 Jahren in Krefeld. Sie ist Mitglied im „Chapter Düsseldorf-Ruhr Region“ der „Democrates Abroad“, also in einem von drei „Ortsvereinen“ der Demokratischen Partei in NRW. Gegenüber DER WESTEN hat sie verraten, warum sie an einen Wahl-Sieg von Kamala Harris glaubt.
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US-Wahl in NRW: „Jede Stimme zählt!“
Die „Democrats Abroad“ betreiben schon seit Monaten Wahlwerbung für Kamala Harris und Tim Walz. Sei es während des Oktoberfests in der Münchener U-Bahn, beim Taylor-Swift-Konzert in Gelsenkirchen oder dem Berlin-Marathon. „Jede Stimme zählt“, betont Pegi Jones. Und ihre Stimme geht ganz klar an Kamala Harris – und das aus mehreren Gründen.
„Ich würde einen Freudentanz machen, weil ich finde es längst überfällig, dass eine Frau an die Spitze kommt. Sie hat einiges vor und hat Steuersenkungen für die Normalverdiener und Ärmeren angekündigt. Trump dagegen denkt nur an die Reichen“, erklärt die Demokratin. Und eine Kamala Harris als US-Präsidentin sei auch für Europa zum Vorteil. „Trump trampelt mit beiden Füßen auf die NATO. Man sieht immer wieder, wie Kamala Harris unsere verschiedenen Bündnisse schätzt und beibehalten möchte.“
Warum so viele Menschen Donald Trump folgen würden, obwohl er erwiesenermaßen lügt und bereits mehrfach verurteilt ist, sei Jones schleierhaft. Sie glaube, dass vor allem „weiße alte Männer die Hoffnung haben, etwas von der Macht abzubekommen“. Doch das sei ihrer Meinung nach ein Trugschluss.
Amerikanerin hofft auf Frauen
Pegi Jones setzt im Gegenzug auch auf eine große Beteiligung von Frauen. Viele fürchten um die Frauenrechte, wenn Trump erneut an die Macht kommen sollte. Immerhin war er mitverantwortlich dafür, dass 2022 das Abtreibungsgesetz gekippt wurde und ein Schwangerschaftsabbruch inzwischen in vielen Staaten verboten ist. Laut der finalen Erhebung von Des Moines Register/Mediacom im Staat Iowa würden viele Frauen „heimlich“ für Harris stimmen, weshalb sie in der sonst republikanischen Festung sogar mit 47 zu 44 Prozent führe.
Nicht zuletzt deshalb zeigt sich auch Pegi Jones siegessicher: „Manch andere sind vorsichtig optimistisch, aber ich bin voll optimistisch. Denn die Harris-Walz-Kampagne hat eine schöne Energie und man sieht in der kurzen Zeit, in der sie jetzt Kandidatin ist, was sie da schon alles geschafft hat. Auch wie schnell sie Geld sammeln konnte, zeigt für mich, dass sie viel Unterstützung hat.“
Wenn es im US-Wahlkampf allein ums Wahlkampfspendensammeln ginge, hätte Kamala Harris das Duell tatsächlich schon gewonnen. Ende Oktober zeigten Zahlen der US-Bundesbehörde zur Wahlkampffinanzierung (FEC) einen neuen Rekord: Harris sammelte mehr als doppelt so viel Geld wie ihr Herausforderer Donald Trump. 997 Millionen US-Dollar im Vergleich zu 388 Millionen US-Dollar. Mit Spannung blickt die in NRW lebende Amerikanerin deshalb auf das Wahlergebnis, doch eines steht für sie fest. „Sollte Trump doch gewinnen, werde ich noch mehr kämpfen!“