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Verdi: Droht jetzt nächste Streik-Welle? Tarifverhandlungen erneut gescheitert

Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst sind erneut gescheitert. Drohen nun wieder durch Verdi organisierte Streiks?

© IMAGO/Ardan Fuessmann

Streiks, Tarifverhandlungen, Schlichtung & Co. – so funktionieren Tarifverträge

Ein Tarifvertrag wird zwischen Arbeitgebern oder Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften geschlossen. Durch ihn muss nicht jeder Arbeitnehmer einen eigenen Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber verhandeln. In den Tarifverträgen werden unter anderem Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaubstage festgelegt.

Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind erneut gescheitert, wie es aus Verhandlungskreise heißt. Nach viertägigen Gesprächen beim nunmehr dritten Termin in Potsdam kam es zu keiner Einigung.

Das könnte bedeuten, dass die Gewerkschaft zeitnah wieder Warnstreiks organisiert. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu teils tagelangen Streiks in Kitas, an Flughäfen, beim ÖPNV oder auch bei der Müllabfuhr. Bundesinnenministerin Nancy Faser sprach am Montagabend allerdings von einer möglichen Schlichtung.

Verdi: Tarifverhandlungen wieder gescheitert

Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite hatte angekündigt, dass unparteiische Schlichter nun für eine Lösung sorgen sollen. Die Arbeitgeberseite hat den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) benannt, die Arbeitnehmerseite den früheren Finanzstaatsrat von Bremen, Hans-Henning Lühr.

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Während der Schlichtungsphase dürfen allerdings keine Warnstreiks stattfinden. Dasselbe ist schon 2023 bei den früheren Verhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen passiert. Die Schlichter sollen jetzt zum Durchbruch bei den Verhandlungen verhelfen.

Verdi darf erst einmal nicht streiken

Größter Knackpunkt bei den Forderungen der Gewerkschaft waren bisher die geforderte Lohnerhöhung und die drei freien Tage. Acht Prozent mehr, mindestens 350 Euro und drei zusätzliche Freitage. Das war den Arbeitgebern zu teuer.


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Das Gegenangebot belief sich auf 5,5 Prozent, ein höheres 13. Monatsgehalt und höhere Schichtzulagen, allerdings gestreckt über mehrere Jahre. Bezüglich der zusätzlichen freien Tage war ein „Zeit-statt-Geld-Modell“ im Spiel. So hätte die Jahressonderauszahlung teilweise in freie Tage umgewandelt werden können. (mit dpa)