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AfD stürmt den Osten zur Bundestagswahl – Experte warnt: „Kommt im Westen auch an“

Bei der Bundestagswahl holte die AfD vor allem im Osten ein hohes Ergebnis. Auch im Westen könnten solche Entwicklungen eintreten.

Im Osten von Deutschland holte die AfD zur Bundestagswahl ein hohes Ergebnis.
© IMAGO / imagebroker; IMAGO / Jens Schicke

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Aus der Bundestagswahl ist die AfD als zweitstärkste Partei hervorgegangen. Grund dafür ist vor allem der Osten Deutschlands. In den meisten Bundesländern, zum Beispiel Sachsen, führt die teils rechtsextreme Partei mancherorts sehr deutlich. Die Entwicklungen könnten auch auf die westlichen Bundesländer übergreifen.

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Stärkeres AfD-Beben auch im Westen?

Dunkelblau eingefärbt sind die ostdeutschen Bundesländer wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Dort hat die AfD in allen Ländern mindestens 30 Prozent. Schon bei den Ostwahlen im vergangenen September konnte die Rechts-Partei hohe Ergebnisse erzielen. In Thüringen wurde sie mit Björn Höcke sogar stärkste Kraft.

Im starken Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl sieht der Bochumer Politikwissenschaftler Oliver Lembcke Anzeichen, dass Entwicklungen aus Ostdeutschland auf Westdeutschland übergreifen. „Wir haben etwas, das im Osten passiert, und es kommt im Westen auch an“, sagte Lembcke der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. 

Die ostdeutschen Bundesländer seien hinsichtlich der AfD eine Art Vorbote, in welche Richtung sich das politische System entwickelt. „Jedenfalls wird der Westen in dieser Weise östlicher als der Osten westlicher“, sagte Lembcke, der viele Jahre lang in Jena gelebt und gearbeitet hat. Diese Entwicklung sei nicht zwangsläufig oder unumkehrbar. Es zeige sich aber, dass sich Parteienbindungen auch in den westdeutschen Ländern zunehmend lösten.

Volkspartei für Ostdeutschland

Lembcke sagte, die AfD sei eine Art Volkspartei in Ostdeutschland. Das bedeute nicht, dass die Bevölkerung in den neuen Bundesländern rechtsextrem sei. Aber ein Teil der Wählerschaft, der immer schon rechtsextrem gewesen sei, habe in der AfD eine politische Heimat gefunden.


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Hinzu kämen Wählerinnen und Wähler mit einer gesteigerten Form der Unzufriedenheit – bis hin zu einer Systemablehnung. Das sei auch eine eigene Form der Radikalisierung, sagte er. „Da überschreitet man irgendwann eine Grenze.“ Teile dieser Wählerschaft seien aber noch ansprechbar. (mit dpa)