Geht von Anhängern der AfD eine Gefahr auf den Straßen aus? Während die Bundesregierung die Messergewalt mit neuen Verboten in den Griff bekommen will, bewaffnet eine Abgeordnete der AfD nun ihre Wählerinnen und Wähler.
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Andere Parteien verteilen Luftballons oder Flaschenöffner, bei der AfD-Politikerin Lena Kotré bekommen die Menschen nun eine Nahkampf-Waffe ausgehändigt.
Im AfD-Wahlkampf werden nun Waffen verteilt
Es handelt sich um den sogenannten Kubotan, der in Großbritannien als Angriffswaffe eingeordnet wird und in der Schweiz sogar verboten ist. Nicht jedoch in Deutschland.
Der rund 15 Zentimeter lange Metallstift hat eine Spitze sowie Rillen für einen besseren Griff. Im brandenburgischen Landtagswahlkampf verteilt Kotré nun diese Waffe kostenlos bei ihren Veranstaltungen.
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„So ein Ding gehört verboten“
In einem Facebook-Video behauptet Kotré, dass sie die Waffe nur zur Selbstverteidigung gegen Messerangriffe unters Volk bringen will. Der Kubotan sei „die Lösung“, um sich zur Wehr zu setzen.
Unter dem Clip der Politikerin gibt es entsetzte Reaktionen. „Das ist ein aktiver Aufruf zum Benutzen einer Waffe, welche in vielen Ländern verboten ist“, schreibt eine Frau. „So ein Ding gehört echt verboten“, kommentiert ein weiterer. „Was unterscheidet dieses Mordwerkzeug jetzt von einem Messer? Die Doppelmoral der AfD“, meint eine Facebook-Nutzerin. Andere sind regelrecht erbost über die Aktion und finden sie „widerlich“ oder hinterfragen den Geisteszustand der Wahlkämpferin.
Es ist nicht das erste Mal, dass die 37-Jährige, die im Brandenburger Landtag sitzt und mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré verheiratet ist, auffällt.
Politikerin will auch Geflüchtete von der Öffentlichkeit fernhalten
Nach dem Messeranschlag in Solingen forderte sie, dass alle Asylberechtigten, Geduldete und Asylbewerber von öffentlichen Veranstaltungen ausgeschlossen werden müssten. Kotré sagte vor der Presse: „Wenn es dann tatsächlich auch Unschuldige trifft, die einem Betretungsverbot unterliegen hier im Land Brandenburg, dann ist das leider so. Dann ist das ein Kollateralschaden.“
Ob nun weitere AfD-Politiker ihrem Beispiel folgen und in künftigen Wahlkämpfen Waffen verteilen werden, ist unklar – aber zu befürchten.