Die AfD verspricht den Wählern vor der Bundestagswahl das Blaue vom Himmel. Steuererleichterungen hier, Steuererleichterungen da. Als die Tagesthemen-Moderatorin Jessy Wellmer bei der Kanzlerkandidatin der Partei, Alice Weidel, nachhakt, wie sie das alles bezahlen will, reagiert diese gereizt.
+++ Weidel wird in RTL-Interview vorgeführt – sie schaut die Moderatorin perplex an +++
In einem Tagestehmen-Interview verweist ARD-Journalistin Jessy Wellmer auf die „großzügigen Angebote“, die Alice Weidel auf dem Parteitag in Halle zum Wahlkampfauftakt gemacht habe. „Die Unternehmenssteuern, die Einkommens-, die Konsum-, die Strom- und die Energiesteuern wollen Sie senken. Was kostet denn das alles Ihrer Rechnung nach? Also im Sinne einer Zahl?“
Weidel: „Wir müssen die Ausgaben einkürzen“
Anstatt mit einer Zahl zu antworten, entgegnet die vom Parteitag zugeschaltete Weidel, dass das „natürlich gegengerechnet“ werden müsse. „Das rechnen wir dahingehend gegen, dass wir die Ausgaben einkürzen.“
Wellmer verweist darauf, dass das „Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung“ das Programm der AfD gegengerechnet habe. Danach entstünden durch das Programm der AfD Haushaltslöcher in Höhe von 181 Milliarden Euro. „Das kriegen Sie doch nicht hin, ohne riesige Schulden zu machen“, so Wellmer.
Das sei „hochgradig unseriös“, antwortet Weidel. Der Staat habe im letzten Jahr Rekordeinnahmen gehabt und trotzdem laufe der Staat permanent ins Defizit herein. Das liege daran, dass sich der Staat nicht auf seine Kernthemen konzentrieren würde.
Wellmer: „Aber Frau Weidel, Sie machen sich ja seriös, indem Sie eine Zahl nennen“
„Aber Frau Weidel, Sie machen sich ja seriös, indem Sie eine Zahl nennen“, bleibt Wellmer hartnäckig. „Was?“, entgegnet Weidel nun lautstark. „Ich kann Ihnen das sagen, Sie müssen mit den Ausgaben runter. Wir geben viel zu viel aus.“
Irgendwann scheint Alice Weidel die Hartnäckigkeit von Jessy Wellmer auf die Nerven zu gehen. Sie greift zu einem skurrilen Trick: „Ich kann Sie nicht richtig verstehen, ich weiß nicht worüber wir diskutieren“ entfährt es Weidel plötzlich.
Wellmer kontert spitz: „Das mit dem Verstehen machen Sie in letzter Zeit auffallend oft. Mit Frau Zimmermann, bei Herrn Sievers mussten Sie abbrechen. Ich arbeite gerne an technischen Problemen, aber Sie verstehen sehr oft nicht.