In 87 Tagen (Stand 28. November) findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Erstmals mit auf dem Wahlzettel steht das BSW. Seit der Gründung im Januar 2024 hat die Partei von Sahra Wagenknecht eine steile Entwicklung genommen – doch seit einigen Wochen stottert der Motor auf Bundesebene. Der Sprung in den Bundestag ist in Gefahr.
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Das BSW ist das politische Phänomen des Jahres 2024. Nachdem Sahra Wagenknecht im Oktober 2023 den Austritt aus der Linkspartei verkündet hatte, ging sie nur drei Monate später mit ihrem eigenen politischen Projekt an den Start. Oberste Prämisse: Die Friedenssicherung in Europa und die Aufnahme von Verhandlungen im Ukraine-Krieg – Gespräche mit Putin inklusive.
BSW: Absturz nach Erfolgen auf Landesebene
Der Kurs machte sich schnell in Form von guten Wahlergebnissen bezahlt. Zu Buche stehen:
- 6,2 Prozent bei der Europawahl
- 11,8 Prozent in Sachsen
- 13,5 Prozent in Brandenburg
- 15,8 Prozent in Thüringen
Das erfolgreiche Abschneiden auf Landesebene mündete darin, dass das BSW künftig in den Landesregierungen in Thüringen (mit CDU und SPD) und Brandenburg (mit SPD) sitzen wird. Doch während es in den kleineren Niederungen gut läuft, verliert Wagenknecht auf Bundesebene die Haftung.
Weitere Nachrichten:
In der jüngsten Forsa-Umfrage (26. November) kommt das Bündnis lediglich auf vier Prozentpunkte. Unter dem Strich steht ein Minus von 50 Prozent binnen der letzten knapp fünf Monate. Ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde und somit das Verpassen des Einzugs in den kommenden Bundestag scheint realistisch.
Darüber hinaus scheinen die Partei finanzielle Engpässe zu quälen. Für den Wahlkampf plant man laut „Watson“ lediglich mit vier Millionen Euro. Grund ist zum einen die geringe Anzahl an Parteimitgliedern, zum anderen das Parteiengesetz. Die Gelder fließen nämlich erst ein Jahr nach Ablegen des Rechenschaftsberichts. Im Fall des BSW also im Februar 2025 – zu spät für den Wahlkampf.