Was für eine Überraschung. Lange Zeit sahen die Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Dass Donald Trump sich schlussendlich so deutlich als Sieger durchsetzen konnte, überrascht. Haben wir uns von einem Wunschdenken leiten lassen?
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Es geht derzeit eine Grafik viral, die das belegen könnte. Sie zeigt das Ergebnis einer Umfrage vom Oktober 2024 vom ZDF-Politbarometer zu der Frage: „Wer wird die US-Präsidentschaftswahl gewinnen?“
72 Prozent erwarteten einen Sieg Trumps
Darauf haben 72 Prozent gesagt, dass Kamala Harris die Wahl gewinnen wird. Und nur 23 Prozent haben einen Wahlsieg Trumps prognostiziert. Fünf Prozent haben mit „weiß nicht“ geantwortet.
Viele User stoßen sich daran. Nennen es, wie es Ex-Ministerin und CDU-Politikerin Julia Klöckner auf den Punkt bringt: „Wishful thinking“ (zu deutsch: Wunschdenken)
Es scheinen sich nicht nur die Ottonormalverbraucher auf einen Harris-Sieg eingestellt zu haben, sondern auch die Politik. Klöckner kritisiert: „Unklug, wenn eine Bundesregierung sich nicht auf ein Wahlergebnis in den USA vorbereiten wollte, das ihr nicht gefällt. Und mehr als unklug, wenn über den X-Account des Auswärtigen Amtes sich in den Wahlkampf eingemischt wird. Umgekehrt will Deutschland das auch nicht.“
Deutsches Außenministerium wird für Tweet stark kritisiert
Sie spielt auf einen Beitrag des Außenministeriums an, der am 11. September auf X veröffentlicht wurde: „Ob es einem gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig und besteht zu über 50 Prozent aus erneuerbaren Energien. Und wir schließen Kohle- und Atomkraftwerke – statt sie zu bauen. Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein. PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde.“
Tatsächlich erscheint das Wunschdenken und die Wahleinmischung befremdlich. Bleibt zu hoffen, dass aus solchen Wahlsiegen dann auch mal die richtigen Lehren gezogen werden.