In Wiesbaden findet der Grünen-Parteitag statt. Mit dabei ist die neue Spitze der Grünen Jugend, Jette Nietzard und Jakob Blasel. Unsere Redaktion sprach mit dem Führungsduo über das Ampel-Aus, Habecks Kandidatur und die Zukunft der Partei.
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Grünen-Parteitag: Erleichterung nach Ampel-Aus
Redaktion: Im Hinblick auf das Ampel-Aus waren es für euch turbulente Wochen seit Ihrem Amtsantritt. Wie geht es euch bisher in eurem Amt?
Blasel: „Ich finde es macht große Freude, die Grüne Jugend ist ein großartiger Verband. Wir haben gerade einfach sehr viel zu tun. Jetzt steht ein Wahlkampf an und dieses Wochenende viele thematische Debatten über Klimakrise, Soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte.“
Beim Ampel-Aus gab es immer wieder Schuldzuweisungen zwischen Scholz und Lindner. Robert Habeck hat sich dabei im Hintergrund gehalten. War das die richtige Entscheidung von ihm oder er hätte er offensiver sein müssen?
Blasel: „Genug gestritten wurde in den letzten drei Jahren auf jeden Fall, da wird sich niemand beschweren. Ich hatte am Ende das Gefühl, dass weder Scholz noch Lindner irgendein Interesse daran hatten, ernsthaft einen guten Kompromiss zu finden, sondern es war auf allen Seiten nur auf Eskalation ausgelegt. Ich bin ganz froh, dass Lindner jetzt endlich rausgeworfen wurde.“
Habeck-Ankündigung zu früh?
Habeck hatte seine Kandidatur zwei Tage nach dem Ampel-Aus angekündigt. Ist das nicht ein wenig taktlos, da der Schock des Regierungs-Aus bei den Menschen noch tief saß?
Blasel: „Herr Scholz hat seine Bewerbungsrede eine Stunde später gehalten. Keine Ahnung, wann also der richtige Zeitpunkt ist, sowas zu verkünden.“
Nietzard: „Uns ist vor allem wichtig, welche Inhalte er in den Vordergrund rückt. Die Frage ist, ob er sozialen Klimaschutz, ob er soziale Gerechtigkeit nach vorne stellt. Solange er das tut, ist es egal, wann er das verkündet.“
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Stichwort Klimaschutz: Wie bewertet ihr es, dass weder Scholz, Habeck noch Baerbock zur Klimakonferenz COP29 in Baku gereist sind?
Blasel: „Es ist relativ unüblich, dass Politikerinnen und Politiker die ganzen zwei Wochen auf der Klimakonferenz sind. Die finalen Verhandlungen sind nächste Woche und da werden sowohl Robert Habeck als auch Annalena Baerbock anwesend sein. Das ist richtig und das ist wichtig. Mich enttäuscht es eher, dass sich Olaf Scholz oder Friedrich Merz gar nicht blicken lassen auf dieser Konferenz und damit irgendwie für mich signalisieren, dass denen das ganz schön egal ist.“