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Jamaika-Koalition nach Bundestagswahl: Was haben CDU und Grüne gemeinsam?

CDU-Koalitions-Überraschung bei der Bundestagswahl: Merz muss bittere Pille schlucken und mit den Grünen sprechen. Was haben sie gemeinsam?

Politisches Pärchen oder Zwangsehe? Warum die CDU nun doch auf die Grünen setzen könnte – trotz Söders Widerstand!
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Die CDU/CSU und die Grünen sind politische Gegner, die sich gerne aneinander reiben. Insbesondere Markus Söder (CSU) lässt aus Bayern immer wieder vernehmen, dass er nicht will, dass die Union mit den Grünen koaliert. Damit kann sich der Bayer aber womöglich nicht durchsetzen, denn die Nachwahlbefragungen zeigen, dass die CDU die Grünen für eine Regierungsbeteiligung brauchen könnte.

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Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, hat sich von Söder bislang nicht unter Druck setzen lassen. Auch wenn Robert Habeck und seine Grünen zu seinen Lieblingsfeinden gehören. Doch das kann sich bald ändern.

Können CDU und Grüne gemeinsam regieren?

Laut den Nachwahlbefragungen von ARD und ZDF liegen CDU und CSU zusammen etwa bei 29 Prozent, die Grünen bei etwas mehr als 13 Prozent. Die SPD liegt bei etwa 16 Prozent und der Lieblingspartner der Union, die FDP, bangt noch um den Einzug mit 4,9 Prozent.

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Ob Jamaika (schwarz, grün, gelb), Kenia (schwarz, rot, grün) oder Schwarz-Grün: Die Grünen sind ein Player, den die CDU auf dem Plan haben sollte. Ganz unerfolgreich ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien schließlich nicht.

Schwarz-grüne Koalitionen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Grün-schwarz in Baden-Württemberg sind durchaus belastbare Bündnisse. Tatsächlich haben Habeck und die Merz-Partei einige Gemeinsamkeiten, von denen sie auch in einer gemeinsamen Regierung profitieren würden. So unähnlich sind sich die Parteien nämlich gar nicht.

Einig sind sich die Parteien in vielen Punkten der Außenpolitik. Beide sind überzeugt pro-europäisch und unterstützen die europäische Integration. Sie beide haben sich vermehrt für eine Verstärkung der Zusammenarbeit auf EU-Ebene ausgesprochen. So sieht es auch beim Verteidigungsbündnis „NATO“ aus.



Obwohl die Grünen traditionell eher kritisch gegenüber militärischen Einsätzen waren, sind sie mittlerweile ebenfalls für eine aktive deutsche Rolle in der Außen- und Sicherheitspolitik, insbesondere seit dem Ukraine-Krieg, in dem sie klar Stellung gegen Putin beziehen. Ebenso wie die CDU.

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In anderen Themen sind sich die beiden Parteien ebenfalls einig. Auch wenn sie sich in einigen Punkten etwas unterscheiden, ist das Ziel ähnlich. Beispielsweise darin, dass mehr in die Bildung investiert werden sollte und die Betreuung von Kindern zugunsten von Müttern in Arbeit verbessert werden sollte.

Auch in der Förderung von Innovationen haben Merz und Habeck-Partei einiges gemeinsam: Beide Parteien erkennen die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands an. Sie wollen Start-ups unterstützen und den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern.

Ein Hindernis könnten jedoch auch die anderen Koalitionspartner sein. Denn auch wenn die FDP es in den Bundestag schafft, hat sie klargemacht, dass sie wegen des Ampel-Bruchs in den nächsten vier Jahren nicht mit den Grünen koalieren will. Das betonte Wolfgang Kubicki kurz nach den ersten Hochrechnungen in der ARD.


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Und auch die bayerische Schwesterpartei CSU müsste Merz besänftigen, soll sie sich doch mit den Grünen abfinden.