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Umfrage-Katastrophe für Merz – AfD-Debatte entgleitet ihm total

Das läuft alles aus dem Ruder für Friedrich Merz und die CDU/CSU! Das Machtspielchen mit der AfD im Bundestag wird zum Eigentor.

Merz massiv in der Kritik.
© IMAGO/Noah Wedel

Reißt CDU-Chef Friedrich Merz die Brandmauer ein?

Im Streit um eine strengere Asylpolitik droht CDU-Chef Merz im Alleingang neue Gesetze zu verabschieden. Eine Mehrheit könnte er mit Hilfe der AfD erlangen. Reißt die Partei damit die Brandmauer ein oder stellt sie in Wirklichkeit die AfD bloß?

Stolpert Friedrich Merz kurz vor der Ziellinie der Bundestagswahl am 23. Februar noch über sich selbst? Die Debatte um die Annäherung an die AfD entgleitet ihm mehr und mehr. Nicht nur Angela Merkel schaltet sich kritisch ein, auch andere Prominente wenden sich gegen ihn. Neue Umfragen von „Bild“ und „Stern“ zeigen, dass der CDU/CSU-Kanzlerkandidat an Rückhalt verliert.

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Doch am Freitag (31. Januar) steht gleich die nächste Abstimmung an – und diesmal wird die Union voraussichtlich mit der AfD sogar ein Gesetz im Bundestag beschließen. Wird das die nächste Eskalationsstufe?

Union fällt in nächster Umfrage unter 30 Prozent

Laut einer frischen INSA-Umfrage für die „Bild“ (30. März) fällt die Union auf 29 Prozent zurück (-1). Auch die FDP rutscht ab auf 4 Prozent (-0,5). SPD und Grüne dagegen gewinnen dazu. Die SPD steigert sich auf 17 Prozent (+1,5), die Grünen auf 13 Prozent (+0,5). Die AfD bleibt unverändert bei 22 Prozent.

Noch katastrophaler für Kanzlerkandidat Merz ist eine neue Forsa-Umfrage für den „Stern“.

  • Demnach sagen 49 Prozent der Befragten, dass CDU/CSU die Brandmauer aufgekündigt haben, 46 Prozent sehen das nicht so.
  • Weitere 51 Prozent meinen, dass Merz sein Wort gebrochen habe, nicht mit der AfD zu kooperieren. 47 Prozent finden das nicht.
  • Nur noch 41 Prozent glauben Merz, dass er keine Koalition mit der AfD eingehen würde. 54 Prozent trauen ihm sogar das zu.

Zehntausende protestieren gegen Merz

Am Donnerstagabend gab es deutschlandweite Proteste mit Tausenden Teilnehmern, unter anderen vor CDU-Zentralen. In Berlin versammelten sich 6.000 Merz-Gegner, in München und Hannover sowie Leipzig waren es jeweils 7.000, in Frankfurt waren es etwa 6.500, in Freiburg sogar mehr als 10.000 Menschen. Es gab weitere Demonstrationen in anderen Städten.

Bei dieser Welle der Kritik sind auch Prominente beteiligt. In einem offenen Brief kritisieren sie Merz für einen „Pakt mit der AfD“, der einen „historischen Tabubruch“ bedeute. Stars wie Daniel Brühl, , Karoline Herfurth, Bjarne Mädel, Joko und Klaas, Bela B und Johannes Oerding haben das Schreiben unterzeichnet.

Merkelianer mucken auf: „Noch ist es nicht zu spät“

Ex-Bundesminister Peter Altmaier (CDU) gesellte sich die Seite von Angela Merkel, die am Donnerstag deutlich auf Distanz zu Merz ging. „Das Feixen der AfD zeigt erneut: sie darf nie bestimmen, wer die Mehrheit hat. Die Demokraten in Regierung und Opposition müssen nach Aschaffenburg gemeinsam die notwendigen Maßnahmen beschließen. Dazu mahnt uns Angela Merkel mit Fug und Recht. Noch ist es nicht zu spät“, so Altmaier über X. Merkel hatte zuvor erklärt, sie halte es für falsch, dass sich Merz nicht mehr an sein Wort gebunden fühlt, keine Mehrheit abseits der Parteien der Mitte zu suchen. „Sehenden Auges“ wurde erstmals eine Mehrheit mit Stimmen der AfD ermöglicht, kritisierte sie.


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Für Aufsehen sorgte am Donnerstag zudem der Austritt des Publizisten Michel Friedman aus der Union. Er kritisierte die Merz-CDU für eine „katastrophale Zäsur“ und ein „unentschuldbares Machtspiel“.  Die „Büchse der Pandora“ zur Normalisierung der AfD sei geöffnet worden.