Fernab der Lebensrealität von Millionen Menschen in Deutschland! Im neuen Format „Presseclub – Talk Forward“, das sich via Social Media vor allem an jüngere ARD-Zuschauer richtet, geht es am Sonntag (19. Januar) um die Inflation in Deutschland. Obwohl die Lebensmittelpreise seit 2020 um über 30 Prozent gestiegen sind, findet Nena Brockhaus die Lage nicht so schlimm.
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Die 32-jährige Journalistin startete ihre Karriere bei Bild TV, im Jahr 2023 veröffentlichte sie zusammen mit Franca Lehfeldt, der Ehefrau von FDP-Chef Christian Lindner, das Buch: „Alte weise Männer“. Seit 2022 ist sie mit Caspar Brockhaus verheiratet. Er ist Geschäftsführer der Brockhaus Group. Geldsorgen dürften beim Ehepaar Brockhaus privat kein Thema sein. Nun sorgt ihr Presseclub-Auftritt für Aufsehen!
„Dann kann man halt nicht luxuriös zum Edeka“
Brockhaus spielt das Preisproblem für Geringverdiener, Armutsrenter und Menschen im Bürgergeld-Bezug herunter: „Dann kann man halt nicht luxuriös zum ersten Rewe um die Ecke gehen, muss man halt auch mal zum Netto gehen, Preise vergleichen. Aber dann, sorry, kann jeder mündige Bürger in unserem Land immer noch sehr, sehr gut und günstig Lebensmittel einkaufen.“
Aus ihrer Sicht zeige sich an der Vielzahl von Sonderangeboten, dass der Markt funktioniere. „Ich freue mich, wenn ich mit Sonderangeboten ein Schnäppchen mache“, so Brockhaus. Das mache doch auch Spaß.
Inflation Thema im ARD-Presseclub: „Knallharte Realität“
„Tagesschau“-Frau Amelie Weber hält ihr entgegen: „Ich weiß nicht, wie viel Spaß es macht, wenn es ums Überleben und darum geht, deine Kinder zu ernähren.“
Auch der Autor und Ökonom Maurice Höfgen sieht es in der Sendung komplett anders als Brockhaus. Die Preiserhöhungen seien kein Gefühl, sondern „knallharte Realität“. Im Schnitt seien die Lebensmittel heute 34,5 Prozent teurer als noch 2020.
Dann geraten Brockhaus und er in einen Streit darum, ob es Markenprodukte wie einen Philadelphia-Frischkäse weiterhin recht problemlos zu Billig-Preisen von 84 Cent gibt. Die Supermärkte seien „in einem gnadenlosen Wettbewerb“, meint Brockhaus.
Höfgen zweifelt das im „Presseclub“ an. Man kriege ausnahmsweise mal Produkte in bestimmten Supermärkten zu Preisen wie noch vor Jahren. „Aber im Schnitt funktioniert das nicht“, antwortet der Wirtschaftsfachmann. Schließlich sei für die Supermarktbetreiber auch alles teuer geworden – Strom, Miete, Gas, Personalkosten. „Man kann, wenn man vergleicht, den Preisanstieg etwas dämpfen. Aber man kann den allgemeinen Preisanstieg als Einzelner nicht komplett entkommen.“
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Die Menschen würden zudem längst Preise vergleichen, aber es sei auch nicht erstrebenswert, ständig für einzelne Produkte kilometerweit zum nächsten Supermarkt zu fahren.