Die Kämpfe an der Front sind vor allem für die russische Armee mit erheblichen Verlusten verbunden. Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium sind seit dem 24. Februar 2022 684.280 russische Soldaten gefallen oder wurden verletzt (Stand Oktober). Präsident Putin fürchtet deswegen um die zukünftige Stärke seiner Streitkräfte, denn in der Folge sinkt die Geburtenrate in seinem Land. Mit brachialen Maßnahmen will er einschreiten.
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Die Entwicklung der eigenen Bevölkerung bereitete Putin schon vor dem Angriffskrieg Sorgen. Der Grund: Neben der geringen Kinderquote sinkt in Russland konstant die Lebenserwartung. Der demografische Einbruch wird durch den Krieg jetzt noch weiter beschleunigt. Laut einer neusten Statistik ist die Geburtenrate derzeit so gering wie zuletzt 1999.
Putin will mindestens acht Kinder pro Frau
Putin will jetzt gegensteuern. Die russische Staatsduma, das direkt gewählte Unterhaus der Föderation, hat jüngst in einer Lesung ein Gesetz akzeptiert, welches „Propaganda von Kinderlosigkeit“ künftig unter Strafe stellt. Das berichtet die oppositionelle Plattform „Dekoder“. Auf einheimische würde eine hohe Geldstrafe zukommen, Ausländern droht sogar eine Haftstrafe sowie die Ausweisung.
Im Gegenzug will der Kreml mit eigener Propaganda einen Anstieg der Kinderrate bezwecken. „Dekoder“ berichtet, dass Schüler auf der russischen Insel Sachalin Videos von Abtreibungen schauen mussten, in der Hoffnung, dass eine solche für die Kinder in Zukunft nie infrage kommt.
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Darüber hinaus wolle das Putin-Regime zeitnah ein Gesetz zur Steigerung der Geburtenrate einbringen. Dies enthalte auch ein Verbot von Kondomen, welches laut „Dekoder“ bereits jetzt diskutiert wird. Kremlgegner sehen sich zurück in die Sowjetzeit versetzt, als Menschen ohne Kinder eine zusätzliche Steuer zahlen mussten.
Putin mischt in der Debatte ebenfalls mit und lobt Großfamilien. In einer Rede forderte er Frauen dazu auf, mindestens acht Kinder zu bekommen. Mit monetären Anreizen versucht der Staat die Frauen regelrecht zu ködern. Frauen mit zehn oder mehr Kindern erhalten eine Einmalzahlung von umgerechnet 11.000 Euro.
Die „Moscow Times“ berichtet, dass ein Drittel der Russen aufgrund des Krieges den Wunsch nach Kindern aufschieben oder ganz verfallen lassen.