Als sich CDU, CSU und SPD 2013 auf eine Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel einigten, setzten die Christsozialen eine ihrer zentralen Forderungen durch – eine Reform bei der Rente. Genauer: Die Einführung einer Müterrente.
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Für jedes vor 1992 geborene Kind erhielten Mütter (oder Väter) fortan eine längere Kindererziehungszeit angerechnet (statt bisher ein Jahr), was zu einer Steigerung der Rente führte. Mittlerweile werden seit 2019 sogar bis zu zweieinhalb Jahre angerechnet.
Hunderte Euro mehr für Mütter mit der neuen Bundesregierung?
Doch das reicht den Christsozialen noch nicht. Weil für Kinder, die nach 1991 zur Welt kamen, von der Deutschen Rentenversicherung bis zu drei Erziehungsjahre anerkannt werden, fordern die Christsozialen eine weitere Anpassung und die Gleichbehandlung bei der Rente. Es wäre demnach ein halber Rentenpunkt mehr für Mütter und Väter älterer Kinder. Ein voller Entgeltpunkt entspricht aktuell 39,32 Euro, somit wären es brutto fast 20 Euro mehr pro Monat bzw. fast 240 Euro im Jahr bei einem Kind.
Doch wie soll das finanziert werden? Experten rechnen mit Zusatzkosten von 4,45 Milliarden Euro für die Rentenversicherung. Das entspräche etwa einem Viertel Prozentpunkt des Beitragssatzes, so eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung auf Anfrage der „Rheinischen Post“. Die Finanzierung müsste in voller Höhe aus Steuermitteln erfolgen und dürfte nicht zulasten der Beitragszahler gehen, mahnte sie.
Rente: Geht der Plan in die völlig falsche Richtung?
Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, findet das Vorhaben „aus der Zeit gefallen“. Es brauche angesichts der demografischen Entwicklung eine Reform bei der Rente. Diese müssten die Rentenansprüche begrenzen, fordert Schnitzer in der „Rheinischen Post“ – nicht noch ausweiten.
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Mit dem CSU-Plan würde es für 9,8 Millionen Renten eine Aufbesserung geben. Doch die Merz-Partei CDU ist auch noch nicht überzeugt. Die Mütterrente-Forderung findet sich nicht im gemeinsamen Wahlprogramm der Union.