Immer wieder fällt US-Präsident Donald Trump mit kruden Forderungen auf. Nicht zuletzt mit seinem umstrittenen Gaza-Vorschlag. Doch wie ernst sollte man die Aussagen des 78-Jährigen wirklich nehmen?
++ Auch interessant: Baerbock erteilt skandalösem Trump-Plan eine Abfuhr – „Inakzeptabel“ ++
Trump: Skandalöse Gaza-Forderung
US-Präsident Donald Trump hatte mit seinen Plänen für den Gazastreifen für Aufregung gesorgt. Das von Krieg geprägte Gebiet solle in den „Besitz“ der USA wechseln, sagte er bei einem Besuch des Israel-Präsidenten Benjamin Netanjahu. Obendrauf schlug er vor, die Bevölkerung des Gazastreifens in andere arabische Länder umzusiedeln.
Die Trump-Aussagen führten zu weltweiten Protesten. Sogar vonseiten der Republikaner kam es zu kritischen Äußerungen. Daraufhin milderte das Weiße Haus die Forderungen des US-Präsidenten ab. Die Bewohner von Gaza sollten nur „vorübergehend“ umgesiedelt werden, bis die Zerstörungen aufgeräumt sind. Dazu erklärte Trump auf seinem Netzwerk Truth Social, ein Einsatz des US-Militärs sei nicht geplant.
Wie ernst sind die Aussagen?
Andrew B. Denison, Direktor des Transatlantic Networks, macht gegenüber dem WDR deutlich, dass Trumps Forderungen mehr als nur Säbelrasseln sind: „Die internationale Gemeinschaft sollte das nicht nur ernst nehmen, sondern auch abwägen, ob der Vorschlag vielleicht doch Potenzial hat. Natürlich muss man es blockieren, wenn dem nicht so ist.“
Nach Denison handelt es sich bei solchen Forderungen um einen klassischen Trump-Zug. „Oft will er mit solchen Tabubrüchen nur von einem anderen Thema ablenken. Dazu muss er nur auf den Tisch hauen und sagen ‚Yes, we’ll take it‘ – ob es dabei um Grönland oder Gaza geht, ist nicht weiter wichtig, sondern es geht um den Effekt.“ Der US-Präsident neige dazu, alles aufzuschütteln und dann zu sehen, was daraus resultiert.
Mehr News:
Trumps große Kunst sei schon immer sein Verhandlungsstil gewesen. Den beschreibt der Forscher wie folgt: „Maximalforderungen stellen und dann schauen was passiert, stets die Schlagzeilen dominieren und Narrative kontrollieren, die Schwächen der Gegner ausnutzen. Das schafft er durch gezielte Tabubrüche und maßlose Übertreibungen. Dann natürlich Ängste schüren und Probleme personalisieren.“