Hamburg.
Wenn Fans des Hamburger SV nostalgisch werden, dann fallen schnell Namen wie Uwe Seeler, Anthony Yeboah, Felix Magath & Co. Doch beim Blick zurück kommen die HSV-Anhänger manchmal aus dem Staunen gar nicht heraus und fragen verwundert: „DER hat mal bei uns gespielt?!“
MOIN.DE hat für euch neun Ex-HSV-Kicker gesammelt, die längst in Vergessenheit geraten sind.
Hamburger SV: 9 vergessene Ex-HSVler
Macauley Chrisantus: Das damals 17-jährige Talent wurde 2007 hinter Toni Kroos zum zweitbesten Spieler der U17-WM gewählt. Der HSV schlug im darauffolgenden Januar direkt zu und sicherte sich das vielversprechende Talent. Doch der Transfer erwies sich für die Hanseaten als Flop.
Christantus konnte sich an der Elbe nicht durchsetzen und absolvierte nicht ein einziges Spiel. Nach fünf Jahren und zwei Ausleihen an Karlsruhe und FSV Frankfurt trennten sich die Wege.
Andreas Sassen: Skandal-Profi der 1990er Jahre. Der für seine Alkohol-Eskapaden bekannte „Wodka-Andy“ absolvierte für den HSV 38 Bundesliga-Spiele. Seinen Ruf in der Fanszene verdankt er zahlreichen Kneipentouren und Skandalen.
So blieb er im Trainingslager einmal mehrere Tage lang verschwunden und seine Mitspieler reisten ohne ihn ab. Sassen war mit der holländischen Bardame durchgebrannt. 2010 verstarb er im Alter von 36 Jahren an einem Gehirnschlag.
Albert Streit: Noch ein Skandal-Profi, der sich beim HSV versuchte. Bei Schalke wegen mangelnder Disziplin ausgemustert, wechselte Streit 2009 auf Leihbasis nach Hamburg. Kurios: Wenige Stunden vor Vertragsschluss vermeldete Hannover 96 Vollzug – doch Streit entschied sich noch einmal um.
Den Anforderungen an der Elbe konnte er schließlich ebenfalls nicht gerecht werden. Am Ende standen zehn Einsätze für die erste Mannschaft des HSV und der Klub verzichtete auf seine Kaufoption.
Transferflops an der Elbe
Alex Silva: Er sollte eine lohnende Investition in die HSV-Defensive werden. 6,2 Millionen Euro überwiesen die Hamburger für den Inneverteidiger nach Brasilien. Doch nach anderthalb Jahren war für ihn schon wieder Schluss an der Elbe.
Der HSV verkaufte Silva für nur zwei Millionen Euro wieder. Auch nach seiner HSV-Zeit lief es für Silva nicht gut. Mehrere Knieverletzungen zwangen ihn im vergangenen Jahr letztlich zum Karriereende.
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Cristian Ledesma: Noch ein kurioser Transferflop. Der HSV verpflichtete den damals vielversprechenden 23-Jährigen vom argentinischen River Plate für vier Millionen Euro. Schnell stellte sich heraus, dass die Investition ein Fehler war. Doch wer trug die Schuld?
Am Ende konnte sich keiner mehr erinnern, wer eigentlich für die Verpflichtung verantwortlich war. Nach vier Jahren und mehreren Leihen verließ Ledesma die Hanseaten endültig.
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Paul Scharner: Ein Rebell und Spaßvogel mit schräger Beziehung zum HSV. Der selbstbewusste Innenverteidiger schrieb in seiner kurzen Zeit an der Elbe kuriose Geschichten. Vor seinem Wechsel im Jahr 2012 bat er den damaligen Trainer Thorsten Fink um etwas Bedenkzeit. Zwei Sekunden späte habe er zugesagt, erzählte Fink.
Nur vier Einsätze (insgesamt 46 Spielminuten) später wollte der Klub Scharner wieder loswerden. Doch der wollte bleiben. 2013 trennte sich der Verein schließlich – und Scharner blieb sechs Jahre ohne Club.
Ailton: Ja, der Ailton! Nachdem der bullige Mittelstürmer im Jahr 2004 Torschützenkönig im Trikot des Erzrivalen Werder Bremen geworden war, stand er zwei Jahre später im Nordderby für den HSV auf dem Platz.
Dabei versemmelte der Brasilianer eine hochkarätige Chance und damit die Chance für die Hamburger, Vizemeister zu werden. Fans von St. Pauli und Werder Bremen wählten Ailton zu allem Übel auch noch ironisch zum Spieler der Saison.
Bjarne Thoelke: Von seiner Zeit beim Hamburger SV hatte sich der Österreicher mehr erhofft. „Wir geben ihm die Chance, sich jetzt auf dem zweiten Bildungsweg doch noch in der Bundesliga zu etablieren“, sagte der damalige HSV-Manager Todt vor der Verpflichtung des Ex-Wolfsburgers.
Gleich nach Thoelkes hoffnungsvollem Wechsel an die Elbe zog sich der Abwehrspieler aber einen Innenbandriss zu. Gerade genesen folgte die nächste Verletzung. Am Ende stand kein einziger Einsatz für den HSV – und Thoelke ging in die Heimat zu Admira Wacker Mödling.
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Matti Steinmann: Einst wurde er als großes Mittelfeld-Talent der Hanseaten gehandelt. Eine steile Karriere schien ihm sicher. Doch der Durchbruch wollte ihm nicht gelingen.
Im vergangenen Jahr fasste Steinmann dann den Entschluss, einen radikalen neuen Weg einzuschlagen und wechselte nach Neuseeland. Dort spielt er mit Wellington Phoenix in der australischen Liga. (the)