Hamburg.
Der Hamburger SV hat einen Lauf. Drei Spiele in diesem Jahr, drei Siege, 9:2 Tore – der norddeutsche Fußball-Zweitligist kann mit dem Zwischenspurt bei der angepeilten Rückkehr in die Bundesliga zufrieden sein.
„Mit drei gewonnenen Spielen nach der Winterpause stehen wir gut da“, sagt Trainer Dieter Hecking anerkennend und gibt seinen Mannen nach dem 2:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC am Samstag zwei Tage frei.
Hamburger SV gelingt der Wandel
Vor Weihnachten war Hecking mit seinem Team nicht zufrieden. Da leistete sich die Mannschaft einige Hänger, vor allem auswärts. Jetzt scheint ein anderer Zug drin zu sein. „Wie wir im Moment verteidigen, wie wir momentan geschlossen gegen den Ball agieren – das ist die Basis“, beschreibt der 55 Jahre alte Trainer erfreut den Unterschied. Gegen die Karlsruher hatte er eine Schlüsselszene im Umkehrspiel ausgemacht: „Da sind alle zehn Mann im Vollsprint von vorne nach hinten.“ Genauso will Hecking das haben.
Und vorn? „Da muss man geduldig sein. Irgendwann wirst du deine Torchancen bekommen“, schwört der Coach – und hatte recht. Gegen den KSC hätte der Ball schon fünf Mal im Netz der Badener zappeln müssen, ehe Lukas Hinterseer in der 67. und 81. Minute traf. Auch das ist eine neue Stärke der Hamburger: Geduld. „Das war ein sehr guter Start. Wenn wir weiter an uns arbeiten, wird es sehr schwer, uns zu besiegen“, meint Mittelfeldmotor Louis Schaub, der gegen den KSC den Ball zweimal an die Latte gewuchtet hatte.
Wenn auch nicht laut, so denkt der HSV oft an den unerklärlichen Absturz in der Vorsaison. Damals wurde der Aufstieg in der Rückrunde verspielt. Den Schlendrian von einst will Hecking partout nicht aufkommen lassen. Und so wird er auch nicht müde, zu mahnen. Offensichtlich findet er Gehör. „Wir haben wieder viel Energie. Ich habe das Gefühl, wir finden nun wieder bessere Lösungen und haben dadurch auch wieder mehr Spaß“, gesteht Innenverteidiger Rick van Drongelen und schwärmt: „Es fühlt sich so ähnlich an wie zu Beginn der Saison.“
Legale Pyro-Show verläuft reibungslos
Weil auch die mit Argwohn beäugte genehmigte Pyro-Show reibungslos über die Bühne gebracht worden war, konnten Verein, Fans und Einsatzkräfte von einem gelungen Tag sprechen. Zehn Ultra-Fans hatten kurz vor Spielbeginn unter Aufsicht zehn Rauchtöpfe gezündet, die den Qualm in den Vereinsfarben Blau und Weiß durchs Stadion wabern ließen, während die Fans auf der Nordtribüne in einer eingeübten Choreographie Fahnen in Blau, Weiß und Schwarz schwenkten.
„Ich fand gut, dass unsere Vereinsfarben da aufgetaucht sind. Das hat mich persönlich angesprochen“, lobt Hecking die bundesweit erste genehmigte Stadion-Pyro-Show. „Man muss mit den Fans im Dialog bleiben. Was will man, was darf man?“ Seine Profis fanden es ebenfalls gut. Hinterseer könnte sich dran gewöhnen. „Die Choreos bei uns sind immer sehr gut. Wenn dann auch noch ein bisschen Rauch dabei ist, ist das schön anzusehen.“ (dpa/lno)