DAZN und die Ligue 1: Dieser Streit ist völlig eskaliert. Zu einem vergleichsweise günstigen Preis erwarb der Streamingdienst bei der letzten Ausschreibung die Rechte an Frankreichs Top-Liga, weigert sich nun aber zu bezahlen – und geht nun sogar noch einen Schritt weiter.
DAZN will sein Geld zurück! Der Anbieter verklagt den Verband vor dem Handelsgericht und stellt dabei die irre Forderung von 573 Millionen Euro. Der Vorwurf klingt heftig: „Täuschung bei der Ware und beobachtetes Versagen“.
DAZN verklagt Frankreichs Verband
Wenn TV-Anbieter Sportrechte kaufen, fließt das Geld eigentlich immer in die Taschen des Verbandes. Nun aber soll es umgekehrt laufen. Im Streit zwischen dem französischen Fußballverband LFP und DAZN hat der Rechte-Inhaber jetzt die nächste Eskalationsstufe gezündet. Aber der Reihe nach.
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Bereits seit einigen Tagen brodelt es. Der Streamingdienst weigert sich, die Teilzahlung für die TV-Rechte an der Ligue 1 zu leisten. 35 Millionen Euro wären am 14. Februar fällig gewesen, kamen aber nicht (hier die Details). Wütend verklagte der LFP den Partner. Nun dreht der den Spieß um.
Streamingdienst will 573 Millionen Euro
DAZN hat erklärt, warum er sich weigert zu zahlen. Der Verband habe getroffene Vereinbarungen beim Kampf gegen TV-Piraterie nicht eingehalten. Eine Million Abos fehlen DAZN laut eigener Rechnung durch Piraten-Streams. Jedes Jahr gehen den Bezahlfernsehen-Anbietern Milliarden durch die Lappen, weil unzählige Fans ohne Abo ihr Angebot über illegale Streams schauen. Erst kürzlich gelang ein Schlag gegen einige solcher Seiten – das ist jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein. Hier mehr.
Im Kampf gegen Piraten-Streams nehmen die Rechte-Inhaber immer mehr auch die Verbände und Vereine in die Pflicht. In Frankreich, so DAZN, sei man dem nicht nachgekommen. Und so artet der Zoff nun erst richtig aus. Der Streamingdienst hat den LFP nun auf die astronomische Summe von 573 Millionen Euro verklagt, berichten französische Medien. „Produktbetrug“ und „beobachtetes Versagen“ sind die heftigen Vorwürfe.
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Auch den Fans und Vereinen droht ein Desaster. Der TV-Vertrag steht vor der Kündigung, Spiele könnten nicht mehr übertragen werden. Und viele Vereine, die schon jetzt finanziell angeschlagen sind, weil die Rechte-Ausschreibung nur halb so viel brachte wie gedacht, zittern ums Überleben.